Direkte und indirekte Steuern

Direkte und indirekte Steuern

Infografik Nr. 181122

Das ZAHLENBILD erläutert Unterschiede zwischen direkten und indirekten Steuern und stellt deren Anteile am Gesamtsteuervolumen dar. Ideal für den Wirtschaftskundeunterricht!

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Steuern sind die Haupteinnahmequelle des modernen Staates. Aufgabe der Steuerpolitik ist es, das Steuersystem so auszutarieren, dass eine gleichmäßige Besteuerung erreicht wird, alle Teile der Gesellschaft nach ihren Kräften zur Finanzierung der Staatsaufgaben beitragen und die Steuermittel fortlaufend und in vorhersagbarem Umfang eingehen. Zugleich darf die Steuerlast nicht so groß sein, dass sie die wirtschaftliche Initiative der Bürger erdrückt. Bei der Suche nach dem idealen Steuer-Mix spielt das Verhältnis von direkten zu indirekten Steuern eine wichtige Rolle.

Direkte Steuern knüpfen an die wirtschaftliche Leistungsfähigkeit der Bürger an und werden den Steuerpflichtigen nach ihren Einkommens- und Vermögensverhältnissen unmittelbar auferlegt. Die wichtigsten direkten Steuern im deutschen Steuersystem sind die Einkommensteuer, die Körperschaftsteuer und die Gewerbesteuer, darüber hinaus auch der Solidaritätszuschlag, die Grundsteuern und die Erbschaftsteuer. Bezugspunkt der indirekten Steuern ist die Einkommensverwendung bzw. der Verbrauch bestimmter Güter. Ihre Besonderheit besteht darin, dass der Steuerschuldner, an den sich der Fiskus hält, nicht mit dem identisch ist, der die Steuer letztlich tragen muss. In der Regel werden sie nämlich vom Steuerschuldner auf den Endverbraucher abgewälzt. Die wichtigsten indirekten Steuern sind die Mehrwertsteuer, die Energiesteuer, die Tabaksteuer, die Versicherungsteuer und die Kfz-Steuer.

Im Steueraufkommen der Bundesrepublik Deutschland hatten ab 1951 für fünf Jahrzehnte die direkten Steuern das Übergewicht. Als 2001 Einkommensteuerentlastungen mit der Einführung der Ökosteuer zusammentrafen, verschob sich die Balance erstmals für einige Jahre zu den indirekten Steuern. Infolge der Finanz- und Wirtschaftskrise blieben die direkten Steuern auch zwischen 2009 und 2011 hinter den indirekten Steuern zurück, fielen seitdem aber wieder schwerer ins Gewicht. Der Grund dafür lag in steigenden Gewinnen und Löhnen in Verbindung mit der progressiven Wirkung des Einkommensteuertarifs.

Die direkte Besteuerung wird häufig als „gerechter“ empfunden, weil sie höhere Einkommen und Vermögen stärker heranzieht. Sie kann sich aber negativ auf die Leistungsbereitschaft der Bürger auswirken und Steuerhinterziehung oder Steuerflucht auslösen. Indirekte Steuern sind weniger konjunkturempfindlich, ihre Erhebung ist einfacher und sie verteilen die Steuerbelastung gleichmäßiger auf die Generationen (Erwerbstätige und Rentner). Die Anhebung einer Verbrauchsteuer wirkt sich in der Regel jedoch auf das Preisniveau aus. Auch kommt es zu Vermeidungsreaktionen wie Schwarzarbeit oder Schmuggel.

Ausgabe: 11/2021
Produktformat: eps-Version, Komplette Online-Ausgabe als PDF-Datei.
Reihe: 53
Reihentitel: Zahlenbilder
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