Auf Hilfe angewiesen: Pflegebedürftige in Deutschland

Auf Hilfe angewiesen: Pflegebedürftige in Deutschland

Infografik Nr. 179010

Immer mehr Menschen sind pflegebedürftig und damit auf die Hilfe anderer angewiesen. Leistungen der Pflegeversicherung unterstützen sie dabei. Nach neuesten Zahlen gibt es in Deutschland fast fünf Millionen Pflegebedürftige. Erfahren Sie hier, wie sie sich auf die Pflegegrade verteilen und wie sie versorgt werden!

Welchen Download brauchen Sie?

Je älter ein Mensch wird, desto größer ist das Risiko einer Erkrankung, die... mehr
Mehr Details zu "Auf Hilfe angewiesen: Pflegebedürftige in Deutschland"

Je älter ein Mensch wird, desto größer ist das Risiko einer Erkrankung, die dauernde Gebrechlichkeit, häufig verbunden mit dem Ausfall wichtiger Hirn- und Körperfunktionen, nach sich zieht und daher ständige Betreuung durch andere Menschen erfordert. Lange waren die Betroffenen und ihre Familien mit den Problemen der Pflegebedürftigkeit allein gelassen – bis 1995 die Pflegeversicherung als neuer, eigenständiger Zweig der Sozialversicherung eingeführt wurde. Die Pflegeversicherung ist als Pflichtversicherung in Anlehnung an die gesetzliche oder private Krankenversicherung organisiert. 2017 trat eine Reform in Kraft, die den Begriff der Pflegebedürftigkeit neu definierte. Maßgebend für den Pflegebedarf ist seither, wie stark die Selbstständigkeit und die Fähigkeiten der betroffenen Menschen eingeschränkt sind – unabhängig davon, ob die Beeinträchtigungen körperliche, geistige oder psychische Ursachen haben.

Aufgrund des neuen erweiterten Begriffs werden nun mehr Menschen als pflegebedürftig eingestuft als zuvor. Laut Statistischem Bundesamt gab es Ende 2021 rund 4,96 Millionen Pflegebedürftige in Deutschland. Die meisten von ihnen (84 %) wurden zu Hause versorgt – in der Regel durch Angehörige, in 25 % aller Fälle aber auch durch einen ambulanten Pflegedienst. 16 % der Pflegebedürftigen, meist solche mit höherem Pflegebedarf, waren stationär in einem Pflegeheim untergebracht. Durch die Reform von 2017 wurden die früheren Pflegestufen durch fünf Pflegegrade ersetzt, die eine individuell genauere Zuordnung ermöglichen. Ende 2021 waren zwei Fünftel (41 %) der Pflegebedürftigen im Pflegegrad 2 eingestuft, bei dem bereits von erheblichen Beeinträchtigungen der Selbstständigkeit ausgegangen wird. Bei den weiteren Graden steigt die Schwere der Beeinträchtigung, und im Grad 5 kommt ein besonders hoher Pflegeaufwand hinzu, der eine intensive Betreuung rund um die Uhr erforderlich macht.

Der Pflegebedarf nimmt in den höheren Altersjahrgängen der Bevölkerung rasch zu. Sind von den 65- bis 69-Jährigen erst 6 % pflegebedürftig, so liegt dieser Anteil bei den 75- bis 79-Jährigen schon bei 17 %. Im Alter von 85 bis 89 Jahren ist bereits mehr als die Hälfte (54 %) der Menschen auf Pflege angewiesen und in der Altersgruppe ab 90 Jahren sind es sogar schon 82 %.

Die Versorgung pflegebedürftiger Menschen erfordert einen hohen und immer noch steigenden Personalaufwand. Neben den Angehörigen kümmerten sich Ende 2021 rund 1,26 Millionen Pflegekräfte und sonstige Beschäftigte um die Betroffenen, davon rund 814 000 in den Pflegeheimen und 443 000 in den ambulanten Pflegediensten.

Ausgabe: 02/2023
Produktformat: eps-Version, Komplette Online-Ausgabe als PDF-Datei.
Reihe: 53
Reihentitel: Zahlenbilder
Zuletzt angesehen