Landtagswahlen in Sachsen

Bei der Landtagswahl in Sachsen fuhr die regierende CDU 2019 ihr bislang schwächstes Ergebnis ein, hielt sich aber als stärkste Fraktion. Die Stimmeneinbußen erklärten sich in erster Linie aus dem schlechten Image der CDU-geführten Bundesregierung. Dagegen erfreute sich der sächsische CDU-Spitzenkandidat und bisherige Ministerpräsident Michael Kretschmer außerordentlicher Beliebtheit. Seinem engagierten Wahlkampf hatte die CDU das mit 32,1 % immer noch gute Ergebnis zu verdanken. Zweitstärkste Kraft wurde die AfD, die ihren Stimmenanteil gegenüber 2014 nahezu verdreifachte und mit 27,5 % ihr bisher bestes Ergebnis in einem Bundesland erzielte. Die AfD-Wähler stimmten laut Umfragen vor allem aus Protest für die Partei, auch wenn die meisten an deren politischer Kompetenz zweifelten. Der Zuwachs der AfD ging auf Kosten der LINKEN und vor allem der NPD, die mit nur 0,6 % der Stimmen in der Bedeutungslosigkeit versank. Ansonsten spiegelten sich die Bundestrends in Sachsen wider: Die SPD verlor weiter an Stimmen, die GRÜNEN gewannen hinzu. Die Wahlbeteiligung war deutlich höher als 2014 (66,5 % gegenüber 49,1 %). Für ein Weiterregieren von CDU und SPD gab es keine Mehrheit mehr, eine Koalition mit der AfD und der LINKEN schloss Kretschmer aber aus. Stattdessen holte er die GRÜNEN mit ins Boot. Am 20.12.2019 wurde die Regierung der „Kenia-Koalition“ (CDU/GRÜNE/SPD) vereidigt.