Gefahren bei der Arbeit

Gefahren bei der Arbeit

Infografik Nr. 280220

Unfälle im Arbeitsleben lassen sich nicht ganz vermeiden. Die Entwicklung der letzten Jahrzehnte zeigt aber, dass sie kein unabänderliches Schicksal sind, wenn Arbeitsschutz ernst genommen wird.

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Wo gearbeitet wird, bleiben Gesundheitsschäden durch Unfälle oder Berufskrankheiten nicht aus. Quer durch alle Wirtschaftsbereiche ereigneten sich in Deutschland 2020 rund 823 000 meldepflichtige Unfälle am Arbeitsplatz – wegen der coronabedingten Einschränkungen der Wirtschaftstätigkeit deutlich weniger als in den Vorjahren. Im Durchschnitt kamen damit 19 von je 1000 „Vollarbeitern“ bei einem Arbeitsunfall zu Schaden. Die meisten dieser Vorkommnisse liefen glimpflich ab. 14 560 Unfälle hatten aber so schwere Folgen, dass für sie 2020 erstmals eine Rente gezahlt werden musste. 508 Menschen verloren bei einem Arbeitsunfall ihr Leben – 420 im Betrieb und 88 bei der Arbeit im Straßenverkehr. Auf dem Weg zwischen Wohnung und Arbeit ereigneten sich weitere 155 000 Unfälle, darunter 242 mit tödlichem Ausgang.

So hoch diese Zahlen auch sind und so viel persönliches Leid sich hinter ihnen verbirgt: Gemessen an der Zahl der Beschäftigten (in „Vollarbeiter“ umgerechnet) ist die Häufigkeit der Arbeitsunfälle in der Bundesrepublik seit Anfang der 1960er Jahre fast kontinuierlich gesunken. Damals hatte das Unfallgeschehen in Westdeutschland nach einem Jahrzehnt des wirtschaftlichen Aufbaus mit rasch wachsender Produktion und Beschäftigung 1961 mit 2,87 Mio Arbeitsunfällen – umgerechnet 118 Unfällen je 1000 Vollarbeiter – seinen Höhepunkt erreicht.

In den folgenden Jahren und Jahrzehnten verbesserte sich die Unfallbilanz allmählich. Bund und Länder erließen wirksamere Arbeitsschutzbestimmungen und die Berufsgenossenschaften passten ihre Unfallverhütungsvorschriften den veränderten Produktionsbedingungen an. Parallel dazu wurde die Überwachung der Arbeitssicherheit (durch die staatliche Gewerbeaufsicht, den technischen Aufsichtsdienst der Berufsgenossenschaften, die technischen Überwachungsorganisationen und die betriebseigenen Sicherheitsfachleute) intensiviert. Darüber hinaus trugen technische Veränderungen in der Arbeitswelt, die den Menschen von unfallträchtiger Schwerstarbeit entlasteten, zum Rückgang der Unfallzahlen bei (dies auch noch einmal mit deutlicher Wirkung in Ostdeutschland nach der deutschen Einigung). Und schließlich wurde die Unfallhäufigkeit durch den Wandel der Wirtschaftsstruktur – vom landwirtschaftlichen und industriellen Sektor zu den weniger unfallgefährdeten Dienstleistungen – eingedämmt.

Nicht ganz so eindeutig verlief die Entwicklung bei den Wegeunfällen auf der Fahrt von und zur Arbeit. Im alten Bundesgebiet ging die Unfallhäufigkeit ab Anfang der 1970er Jahre tendenziell zurück. Nach der deutschen Einigung stieg sie jedoch für einige Jahre wieder deutlich an.

Ausgabe: 04/2022
Produktformat: eps-Version, Komplette Online-Ausgabe als PDF-Datei.
Reihe: 53
Reihentitel: Zahlenbilder
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