Das private Gebrauchsvermögen

Das private Gebrauchsvermögen

Infografik Nr. 468850

Jeder Haushalt verfügt über Gegenstände von Wert, die für den länger dauernden Gebrauch angeschafft wurden. Möbel und Haushaltsgeräte zum Beispiel, ein Fernsehgerät und einen Computer, vielleicht ein Auto. Auch wenn sie nicht mehr ganz neu sind, repräsentieren sie noch ein beachtliches Vermögen. Wie groß es ist und wie es sich zusammensetzt, lesen Sie hier.

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Nach Berechnungen des Statistischen Bundesamts und der Bundesbank verfügte Deutschland Ende 2021 über ein Volksvermögen von rund 22 370 Milliarden Euro. Diese gewaltige Summe setzte sich im Wesentlichen aus dem Zeitwert der Gebäude und sonstigen Bauwerke, des Baulands und der Ausrüstungen (Maschinen, Anlagen, Geräte, Fahrzeuge) zusammen. Das Gebrauchsvermögen der privaten Haushalte war darin noch nicht enthalten. Dazu zählen langlebige, höherwertige Gegenstände wie Fahrzeuge, Möbel, Bodenbeläge, Haushaltsgeräte (Wasch- und Spülmaschinen, Herde, Kühlschränke usw.), Unterhaltungselektronik, Computer und sonstige Güter für Freizeit und Unterhaltung sowie Uhren und Schmuck. Ihnen ist gemeinsam, dass sie nach der Anschaffung nicht sofort aufgebraucht, sondern für mehrere Jahre genutzt werden. Sie sind darin den Investitionsgütern des Unternehmenssektors vergleichbar.
Auch in der privaten Ausstattung steckt ein hoher materieller Wert. Nach Angaben des Statistischen Bundesamts repräsentierte das Gebrauchsvermögen der privaten Haushalte in Deutschland Ende 2021 einen Zeitwert von 1 165 Milliarden Euro. Darin sind die Wertverluste durch Abnutzung und technisches Veralten der Güter berücksichtigt, zugleich aber auch die veränderten Preise, die bei einer Wiederbeschaffung bezahlt werden müssten. Seit 1991 hat sich das Netto-Gebrauchsvermögen zu Wiederbeschaffungspreisen – so der Fachterminus – nahezu verdoppelt.
Wertvollster Bestandteil des Gebrauchsvermögens sind die Möbel und Haushaltsgeräte, auf die 2021 mit 466 Mrd € rund 40 % des gesamten Zeitwerts entfielen. Den zweitgrößten Vermögenswert stellten die Personenfahrzeuge mit 364 Mrd €. Die Güter für Freizeit und Unterhaltung fielen mit 147 Mrd € weit weniger ins Gewicht. Das hat mit der raschen technischen Alterung und dem Preisverfall bei vielen dieser Güter zu tun, die bei Neuanschaffungen gleichwohl eine immer wichtigere Rolle spielen. Einen Zeitwert von 188 Mrd € hatten die „sonstigen langlebigen Güter“, darunter Uhren, Schmuck und therapeutische Geräte.
Das Gebrauchsvermögen eines Durchschnitts-Haushalts belief sich Ende 2021 auf einen Zeitwert von rund 28 450 Euro. Für die Haushalte steht aber nicht der Vermögenswert, sondern der praktische Nutzwert der langlebigen Gebrauchsgüter im Vordergrund. Sie sollen ein wohnliches Zuhause schaffen, die Hausarbeit erleichtern, Mobilität ermöglichen und zur Bildung oder Freizeitgestaltung beitragen. Solange sie ihren Zweck erfüllen, spielt es dann eine untergeordnete Rolle, ob sie schon mehr oder weniger weit abgenutzt (bzw. abgeschrieben) sind.

Ausgabe: 08/2023
Produktformat: eps-Version, Komplette Online-Ausgabe als PDF-Datei.
Reihe: 53
Reihentitel: Zahlenbilder
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