Carsharing - Das Auto teilen statt besitzen

Carsharing - Das Auto teilen statt besitzen

Infografik Nr. 400538

Bis zu einer Fahrleistung von 10 000 km im Jahr soll Carsharing günstiger sein als ein eigenes Auto. Unter der Devise "Teilen statt besitzen" machen tatsächlich immer mehr Kunden von dieser Möglichkeit Gebrauch. Die Zahl der verfügbaren Fahrzeuge nimmt von Jahr zu Jahr zu. Wie das Carsharing organisisert ist und wie es sich entwickelt hat, erfahren Sie aus diesem ZAHLENBILD.

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Die Verkehrsdichte in den Städten nimmt immer weiter zu, Parkplätze sind Mangelware, und die Kosten eines Autos sind hoch. Lohnt es sich da überhaupt noch, ein eigenes Auto zu unterhalten, um jeden Tag die wenigen Kilometer zur Arbeit oder zum Einkauf zu fahren? Der öffentliche Nahverkehr eignet sich andererseits auch nicht für alle Mobilitätsbedürfnisse. In diese Lücke stößt das rasch wachsende Angebot der Carsharing-Betreiber. Carsharing heißt: Auf das eigene Auto verzichten und stattdessen ein Auto mit anderen teilen. Bis zu einer Jahresfahrleistung von rund 10 000 km soll sich das von den Kosten her lohnen.

Zwei unterschiedliche Angebotstypen sind auf dem Markt: ● Beim stationsbasierten Carsharing steht das Fahrzeug an einer festen Station bereit (oft in der Nähe eines Verkehrsknotenpunkts) und muss vom Kunden nach Nutzung wieder dort abgestellt werden. ● Beim stationsunabhängigen Carsharing (Freefloating) kann der Nutzer das Auto nach Gebrauch an jeder beliebigen Stelle innerhalb des vom Betreiber definierten Gebiets (z.B. eines Stadtbezirks) stehen lassen; der nächste Kunde holt es sich dort ab, nachdem er es per Smartphone geortet hat. In einigen Städten gibt es auch kombinierte Angebote.

Carsharing eignet sich besonders für den innerstädtischen Verkehr, auch wenn es möglich ist, das Gebiet zwischenzeitig zu verlassen. Wer Carsharing nutzen will, meldet sich vorab bei einem Betreiber an und schließt einen Rahmenvertrag. Danach kann ein Fahrzeug je nach Anbieter z.B. über eine App vorab gebucht oder auch rund um die Uhr spontan aufgesucht werden. Der Zugang zum Fahrzeug erfolgt per Chipkarte oder durch Eingabe eines Codes in der Handy-App. Die Mietdauer wird minutengenau abgerechnet; alternativ können auch Stunden- oder Tagestarife gebucht werden. Mit den Tarifen sind im Allgemeinen alle Fahrzeugkosten, auch für die Tankfüllung oder Batterieaufladung abgegolten; Parkgebühren trägt der Kunde selbst. Stationsbasiertes Carsharing kostet pro Zeiteinheit generell weniger als stationsunabhängiges.

Carsharing hat sich in deutschen Städten seit Ende der 1990er Jahre ausgebreitet. Ab 2012 wurde das stationsbasierte Carsharing durch Free-Floating-Angebote in den Metropolen erweitert. Anfang 2023 konnten in 34 Städten 18 570 Fahrzeuge stationsunabhängig genutzt werden und in 1 078 Orten standen 15 360 Autos an festen Carsharing-Stationen bereit, darunter 1 310 Autos aus kombinierten Systemen. Das Carsharing-Gesetz (seit 2017 in Kraft) gibt den Gemeinden die Möglichkeit, reservierte Stellplätze für stationsbasierte Fahrzeuge im öffentlichen Straßenraum auszuweisen.

Ausgabe: 04/2023
Produktformat: eps-Version, Komplette Online-Ausgabe als PDF-Datei.
Reihe: 53
Reihentitel: Zahlenbilder
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