Krankheitskosten

Krankheitskosten

Infografik Nr. 141268

Krankheiten ziehen hohe Kosten für die unmittelbar Betroffenen und die ganze Gesellschaft nach sich. Allein die medizinischen bedingten Aufwendungen beliefen sich 2020 schon auf weit mehr als 5000 Euro je Einwohner. Die durchschnittlichen Kosten sind umso höher, je älter die Patienten sind. Vergleichen Sie, wie sie sich nach Altersgruppen und Geschlecht unterscheiden!

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Krankheiten sind Störungen der körperlichen, geistigen oder seelischen Funktionen von solchem Ausmaß, dass sie medizinisch behandelt werden müssen. Sie ziehen für den einzelnen Betroffenen und für die gesamte Gesellschaft hohe Kosten nach sich. Diese ergeben sich zum einen ● direkt aus dem finanziellen Aufwand des Gesundheitswesens für die Behandlung der Krankheiten sowie für Präventions-, Rehabilitations- und Pflegemaßnahmen. Darüber hinaus entstehen ● indirekte Kosten in Form der volkswirtschaftlichen Verluste durch krankheitsbedingte Arbeitsunfähigkeit, Invalidität und vorzeitige Sterbefälle. Und schließlich könnte man auch die ● Einschränkungen der Lebensqualität durch Schmerzen, Depressionen, Ängste zu den Krankheitskosten im weitesten Sinne rechnen. Da sich die indirekten Kosten aber nur schwer in Euro und Cent beziffern lassen, konzentriert sich die Kostenrechnung auf die direkten, medizinisch bedingten Aufwendungen.

Nach Berechnungen des Statistischen Bundesamts fielen in Deutschland im Jahr 2020 Krankheitskosten in Höhe von 431,8 Mrd € an, das waren im Durchschnitt 5 190 € je Einwohner. Auf die Krankheiten der männlichen Bevölkerung entfielen davon 192,3 Mrd €, auf die der weiblichen 239,5 Mrd €. Das entsprach einem Pro-Kopf-Betrag von 4 690 € bei den Männern und 5 690 € bei den Frauen.

Die Zuordnung der Krankheitskosten zu einzelnen Krankheiten stößt auf Schwierigkeiten, zumal wenn Mehrfacherkrankungen vorliegen, wie es bei älteren Menschen häufig der Fall ist. Das Zahlenwerk des Statistischen Bundesamts versucht die Kosten trotzdem möglichst treffgenau den verschiedenen Diagnosen zuzurechnen. Danach entfielen 2020 allein 56,7 Mrd € auf die Krankheiten des Kreislaufsystems. An zweiter Stelle standen fast gleichauf die psychischen und Verhaltensstörungen mit 56,4 Mrd €. Es folgten die Krankheiten des Verdauungssystems (zu denen auch die Zahnerkrankungen zählen) mit 47,1 Mrd € und die Krebserkrankungen mit 43,8 Mrd €.

Die Krankheitskosten steigen mit fortschreitendem Alter deutlich an, so dass etwa die Hälfte der Gesamtkosten auf die Bevölkerung ab 65 Jahren entfällt. Die geringsten Kosten entstanden 2020 in der Altersgruppe zwischen 15 und 30 Jahren mit durchschnittlich 2 450 € pro Kopf für beide Geschlechter. Bei den Über-85-Jährigen lagen die Krankheitskosten dagegen mehr als 10-mal so hoch. Im Kindesalter (unter 15 Jahren) und im Alter von 65 bis unter 85 Jahren verursachen Männer höhere Pro-Kopf-Ausgaben als Frauen. In den übrigen Altersgruppen ist es umgekehrt.

Ausgabe: 10/2022
Produktformat: eps-Version, Komplette Online-Ausgabe als PDF-Datei.
Reihe: 53
Reihentitel: Zahlenbilder
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