Papstwahl 2013
Infografik Nr. 691312
Papstwahl 2013
Auch im 21. Jahrhundert bleibt die Wahl eines neuen Papstes ein außergewöhnlicher Vorgang, der das Interesse von Menschen auf allen Kontinenten weckt. Das Verfahren der ...
Papstwahl 2013
Auch im 21. Jahrhundert bleibt die Wahl eines neuen Papstes ein außergewöhnlicher Vorgang, der das Interesse von Menschen auf allen Kontinenten weckt. Das Verfahren der Papstwahl folgt einem festen Ablauf, der in der Apostolischen Konstitution Universi Dominici Gregis bis ins Detail festgeschrieben ist. Die Wahl des Papstes erfolgt durch die Kardinäle, die das 80. Lebensjahr noch nicht überschritten haben. Mit Beginn der Sedisvakanz – der Zeit, in der die Katholische Kirche ohne Papst ist – werden sie aus der ganzen Welt nach Rom gerufen, um in einer nach außen abgeschlossenen Wahlversammlung, dem Konklave, in geheimer Wahl mit Zweidrittelmehrheit den nächsten Papst zu bestimmen.
Zum Zeitpunkt des Rücktritts von Papst Benedikt XVI. – am 28. Februar 2013 – zählte die katholische Kirche 208 Kardinäle, von denen 117 das 80. Lebensjahr noch nicht vollendet hatten. Der schottische Kardinal O?Brien sagte seine Teilnahme am Konklave ab. Aus gesundheitlichen Gründen musste auch sein indonesischer Amtsbruder Darmaatmadja verzichten. Somit trafen sich 115 Kardinäle zum Auftakt des Konklave am 12. März, um aus ihrem Kreis den Nachfolger Papst Benedikts zu wählen.
Die an der Papstwahl teilnehmenden Kardinäle verteilten sich auf 47 Länder aus allen Kontinenten. Europa stellte auch bei diesem Konklave mehr als die Hälfte der Wahlberechtigten; allein 28 Kardinäle hatten ihren Sitz in Italien. Der dominante Einfluss europäischer, insbesondere italienischer, Kirchenamtsträger auf die Strukturen der katholischen Weltkirche erklärt sich aus der historisch gewachsenen Verteilung der Bistümer, denen ein Kardinal vorsteht. Der geographischen Zuordnung der fast 1,2 Milliarden Katholiken entspricht sie nicht: Von diesen lebt nahezu die Hälfte auf dem amerikanischen Kontinent, und zwar überwiegend in Lateinamerika; Europa umfasst nicht einmal ein Viertel der Katholiken.
Im Vorfeld der Papstwahl wurde über Parteiungen unter den Kardinälen und deren Auswirkung auf den Ausgang der Wahl spekuliert. Besonderes Interesse galt dabei den 38 Kurienkardinälen (darunter 29 Europäer), die herausgehobene Positionen in der Leitung und Verwaltung des Heiligen Stuhls bekleiden oder bekleideten und infolgedessen über einen erheblichen Informationsvorsprung und großen Einfluss verfügen. Indessen kam die Wahlversammlung unerwartet schnell zu einem Ergebnis und entschied sich bereits im fünften Wahlgang für den argentinischen Kardinal Jorge Mario Bergoglio. Der bisherige Erzbischof von Buenos Aires ist damit der erste Papst aus einem nichteuropäischen Land. Noch am Abend des 13. März wählte er in Erinnerung an den heiligen Franz von Assisi den Papstnamen Franziskus.
Ausgabe: | 03/2013 |
Produktformat: | Komplette Online-Ausgabe als PDF-Datei. |
Reihe: | 53 |
Reihentitel: | Zahlenbilder |