Brennpunkte des Weltgeschehens 2022

Brennpunkte des Weltgeschehens 2022

Infografik Nr. 600101

Der Begriff der "Zeitenwende" ist für das Jahr 2022 wohl nicht zu hoch gegriffen. Der Angriffskrieg Russlands gegen die Ukraine bedeutet eine tiefe Zäsur für Weltpolitik und Weltwirtschaft. Weitere wichtige Ereignisse des Jahres finden Sie in diesem ZAHLENBILD.

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Noch stand die ganze Welt unter dem Eindruck der wirtschaftlichen, sozialen und demografischen Verwerfungen durch die Corona-Pandemie, als Russland am 24. Februar 2022 mit einer riesigen Armee in die benachbarte Ukraine einbrach. Ziel der „militärischen Spezialoperation“, so die russische Sprachregelung, war die „Entmilitarisierung und Entnazifizierung des Kiewer Regimes“. Was 2014 mit der Abtrennung des ostukrainischen Donbass und der Krim begonnen hatte, sollte mit diesem Angriff zu Ende geführt werden. Nach anfänglich raschem Vordringen in Richtung Kiew stießen die russischen Truppen auf zähen Widerstand. Mit hohen Verlusten auf beiden Seiten dauerte der Krieg in der Ukraine auch am Jahresende noch an. Die Ukraine erhielt Waffenlieferungen und finanzielle Hilfe von der westlichen Welt, die auch mit harten wirtschaftlichen Sanktionen gegen Russland vorging. Russland versuchte den Gegner ab dem Sommer mit der Zerstörung der Infrastruktur zu brechen. Währenddessen trieb der Krieg Millionen Menschen aus den umkämpften Gebieten und zerstörten Städten in die Flucht.

Eine Resolution der UN-Generalversammlung, die den Angriff verurteilte und den Abzug der russischen Truppen verlangte, wurde von 140 Staaten unterstützt, 38 enthielten sich (darunter China und Indien), nur fünf (Russland, Belarus, Eritrea, Nordkorea und Syrien) stimmten dagegen. Die Auswirkungen des Kriegs waren weltweit zu spüren, u.a. durch die unterbrochene oder erschwerte Energieversorgung, das Ausbleiben dringend benötigter Getreideexporte und die massive Beschleunigung der Inflation.

In der Corona-Pandemie hatte China eine strikte Politik zur Abwehr und Isolation des Virus verfolgt. Nach wachsenden Protesten wurde die Null-Covid-Politik aufgegeben (7.12.); es folgte eine massive Welle von Infektionen. Während die Weltbevölkerung im Herbst die Schwelle von 8 Milliarden überschritt, ging die Bevölkerungszahl Chinas erstmals seit Jahrzehnten zurück. Im Iran kam es nach dem Tod einer jungen Frau (16.9.), die von der Sittenpolizei wegen Verstoßes gegen die Kleiderordnung festgenommen worden war, zu anhaltenden, heftigen Protesten gegen das Regime.

Groß war die Trauer in Großbritannien, als Königin Elisabeth II. nach über 70-jähriger Herrschaft starb (8.9.). König Charles III. trat ihre Nachfolge an. In den USA fanden zur Mitte der Amtszeit Präsident Bidens Kongresswahlen statt, in denen die Demokraten ihre Senatsmehrheit verteidigten. Die vielfach erwartete „rote Welle“ mit einem Sieg der Republikaner in beiden Häusern blieb aus. Bei der Präsidentschaftswahl in Brasilien setzte sich Alt-Präsident Lula da Silva gegen den rechten Amtsinhaber Bolsonaro durch.

Ausgabe: 02/2023
Produktformat: eps-Version, Komplette Online-Ausgabe als PDF-Datei.
Reihe: 53
Reihentitel: Zahlenbilder
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