Internationale Atomenergie-Organisation - IAEA

Internationale Atomenergie-Organisation - IAEA

Infografik Nr. 615210

In seiner Rede „Atoms for Peace“ sprach sich US-Präsident Eisenhower 1953 vor der UNO dafür aus, die friedliche Nutzung der Kernenergie in der Welt zu fördern, aber international darüber zu wachen, dass die einem Land gewährte atomtechnische Unterstützung nicht zu militärischen Zwecken missbraucht werde. Aus diesem Vorschlag ging 1957 die Internationale Atomenergie-Organisation (International Atomic Energy Agency, IAEA) als selbstständige Sonderorganisation im System der Vereinten Nationen hervor.

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In seiner Rede „Atoms for Peace“ sprach sich US-Präsident Eisenhower 1953 vor der UNO dafür aus, die friedliche Nutzung der Kernenergie in der Welt zu fördern, aber international darüber zu wachen, dass die einem Land gewährte atomtechnische Unterstützung nicht zu militärischen Zwecken missbraucht werde. Aus diesem Vorschlag ging 1957 die Internationale Atomenergie-Organisation (International Atomic Energy Agency, IAEA) als selbstständige Sonderorganisation im System der Vereinten Nationen hervor.

Als die IAEA ihre Tätigkeit aufnahm, stand die Anwendung der Strahlen- und Isotopentechnik auf den Gebieten der Medizin, der Landwirtschaft und der Industrie im Vordergrund. Auch heute nimmt dieser Bereich in der Arbeit der IAEA breiten Raum ein. Das Spektrum der Anwendungen, die von ihr – vor allem in Zusammenarbeit mit Ländern der Dritten Welt – gefördert werden, reicht von der Strahlentherapie über die Lebensmittekonservierung, die Schädlingsbekämpfung und die Grundwassererkundung bis zur industriellen Messtechnik. Im Lauf der Jahre verlagerte sich ihr Aufgabenschwerpunkt aber immer stärker zur Energieerzeugung in Kernkraftwerken und den damit zusammenhängenden betriebs- und sicherheitstechnischen Fragen. Als Forum für den Austausch von Forschungsergebnissen und Betriebserfahrungen trug die Organisation seit den frühen 1960er Jahren zur raschen Durchsetzung der Reaktortechnik bei. Die IAEA unterstützt die Mitgliedstaaten bei Planung, Bau und Betrieb von Reaktoranlagen, arbeitet Sicherheitsstandards aus, führt Sicherheitsüberprüfungen durch und ist Anlaufstation bei atomaren Unglücksfällen. Um einen militärischen Missbrauch zu verhindern, gibt sie radioaktives Material, Ausrüstungen und Know-how nur unter der Bedingung weiter, dass sich der Empfänger einer Kontrolle durch die IAEA unterwirft. Seit 1970 überwacht die IAEA auch die Einhaltung des Atomwaffensperrvertrags. Da dessen Bestimmungen schon mehrfach unterlaufen wurden (Irak, Iran, Nordkorea), ist die IAEA darum bemüht, effektivere Sicherungsmaßnahmen (safeguards) durchzusetzen und die technische Überwachung zu verbessern. Kritiker werfen die IAEA vor, die Folgen der Reaktorunfälle von Tschernobyl und Fukushima heruntergespielt zu haben und davon unberührt den weiteren Ausbau der Atomenergie zu propagieren.

Organe der IAEA sind die einmal jährlich tagende Generalkonferenz der 172 Mitgliedstaaten, der Gouverneursrat als eigentliches Steuerungsorgan mit Berichtspflicht gegenüber der Generalkonferenz und der UN-Generalversammlung und das Sekretariat (mit dem Generaldirektor an der Spitze) als ausführendes Organ. Sitz der Organisation ist Wien.

Ausgabe: 11/2020
Produktformat: Komplette Online-Ausgabe als PDF-Datei.
Reihe: 53
Reihentitel: Zahlenbilder
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