Präsidentenwahl in den USA 2012
Infografik Nr. 855214
Präsidentenwahl in den USA 2012
Wie schon vier Jahre zuvor boten die USA bei der Präsidentenwahl im Herbst 2012 das Bild einer tief gespaltenen Nation. 2008 schaffte mit dem Demokraten ...
Präsidentenwahl in den USA 2012
Wie schon vier Jahre zuvor boten die USA bei der Präsidentenwahl im Herbst 2012 das Bild einer tief gespaltenen Nation. 2008 schaffte mit dem Demokraten Barack Obama erstmals ein Politiker afroamerikanischer Herkunft den Einzug ins Weiße Haus. Nach einer wirtschaftlich und politisch nur mäßig erfolgreichen ersten Amtszeit stellte sich Obama 2012 zur Wiederwahl. Zwar hatte er die Reform der Krankenversicherung als zentrales Wahlversprechen verwirklichen können und auf dem Weg aus der Finanzkrise meist die richtigen Entscheidungen getroffen; seit 2010 schnürte aber das mehrheitlich republikanische Repräsentantenhaus seinen Spielraum ein. Die Republikanische Partei – und deren rechter Flügel, die Tea Party – setzte auch im Präsidentschaftswahlkampf auf scharfe, ideologisch untermauerte Konfrontation. Sie nominierte den eher pragmatischen Ex-Gouverneur von Massachusetts, Mitt Romney, als Präsidentschaftskandidaten, dazu den konservativen Hardliner Paul Ryan als Vize.
Die großen Wahlkampfthemen zielten auf klare Unterscheidung: Wie viel Staat brauchen die USA? Steuererhöhungen für die Reichen oder radikale Ausgabenkürzungen im sozialen Bereich? Integration illegaler Einwanderer oder Ausweisung? Die Antwort der Wählerinnen und Wähler fiel knapp aus: Für Obama stimmten rund 65,4 Mio (50,9%); für Romney 60,6 Mio (47,1%). Von den weiteren Kandidaten war Gary Johnson (Libertarian Party) mit 1,3 Mio Stimmen (1,0%) am erfolgreichsten. Gegenüber der Wahl 2008 büßte Obama in zwei Bundesstaaten (Indiana und North Carolina) die Mehrheit ein, verteidigte sie aber in den übrigen heiß umkämpften ?battleground states?, namentlich in Ohio und Florida. Insgesamt stimmten die Wählerinnen und Wähler in 26 Staaten und in Washington, D.C., für die Wiederwahl Obamas; in 24 Staaten lag Romney vorn. Wie schon 2008 hatte Obama die Wähler afroamerikanischer, lateinamerikanischer und asiatischer Herkunft mit großer Mehrheit hinter sich. Er punktete bei den jungen Wählern, den Frauen und den Bewohnern der großen Städte. Romney überzeugte dagegen die Mehrheit der Weißen, der Männer und der älteren Jahrgänge.
Gewählt wurde wie stets am Dienstag nach dem ersten Montag im November, mithin am 6.11.2012. Die Stimmabgabe durch das Volk entscheidet allerdings nicht unmittelbar über den künftigen Präsidenten. Dessen Wahl erfolgt vielmehr indirekt, durch 538 Wahlmänner (Elektoren), die ihre Stimme in aller Regel geschlossen für den Kandidaten abgeben, der in ihrem Bundesstaat als Sieger aus der Volkswahl hervorgeht. 2012 votierten von ihnen 332 für Obama und seinen Vize Joe Biden, 206 für Romney und Ryan.
Ausgabe: | 01/2013 |
Produktformat: | Komplette Online-Ausgabe als PDF-Datei. |
Reihe: | 53 |
Reihentitel: | Zahlenbilder |