CELAC - Gemeinschaft Lateinamerikanischer und Karibischer Staaten

CELAC - Gemeinschaft Lateinamerikanischer und Karibischer Staaten

Infografik Nr. 860951

CELAC – Gemeinschaft Lateinamerikanischer und Karibischer Staaten

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CELAC – Gemeinschaft Lateinamerikanischer und Karibischer Staaten

Im Unabhängigkeitskrieg der lateinamerikanischen Staaten (1809-1825) hatte der als „Libertador“ gerühmte Freiheitsführer Simón Bolívar seine Vision einer politischen Einigung Südamerikas entworfen. Rund 200 Jahre später wurde dieses Vermächtnis neu belebt: Im Dezember 2011 schlossen sich in Caracas alle 33 Staaten Lateinamerikas und der Karibik zur neuen regionalen Gemeinschaft CELAC (Cmunidad de Estados Latinoamericanos y Caribeños) zusammen. Die CELAC löste zwei Vorgängerinstitutionen ab: die 1986 gegründete, zuletzt 24 Mitgliedstaaten umfassende Río-Gruppe und die 2008 auf Vorschlag Brasiliens ins Leben gerufene Folge von Gipfeltreffen der lateinamerikanischen und karibischen Staaten (CALC). Von den souveränen Staaten des amerikanischen Kontinents blieben nur die USA und Kanada aus der neuen Organisation ausgeklammert. Denn die CELAC versteht sich nicht zuletzt als Gegenprojekt zur von den USA dominierten Organisation Amerikanischer Staaten (OAS, gegr. 1948).

Mit der gemeinsamen Abschlusserklärung des Gründungsgipfels von Caracas wurde die CELAC als „repräsentativer Mechanismus der politischen Beratung, Zusammenarbeit und Integration der lateinamerikanischen und karibischen Staaten“ etabliert. Aufgabe der CELAC soll es sein, die politische, wirtschaftliche, soziale und kulturelle Integration Lateinamerikas und der Karibik voranzubringen und die Identität der beteiligten Nationen und Völker zu verkörpern. Ob die CELAC die politische Fragmentierung Lateinamerikas überwinden kann, bleibt indes fraglich. Neben wirtschaftlichen Rivalitäten wie zwischen Mexiko und Brasilien spaltet der ideologische Gegensatz konservativer und linksgerichteter Regierungen die Staaten der Region in mehrere Lager. Die Integrationsmechanismen der CELAC bleiben zudem auf Gipfeltreffen beschränkt; eine Machtübertragung an supranationale Institutionen (wie in der EU) gibt es nicht. Das Verhältnis der CELAC zu bereits bestehenden subregionalen Vereinigungen wie der Handelszone Mercosur und der wirtschaftliche und politische Integration anstrebenden 12-Staaten-Organisation UNASUR ist vorerst ungeklärt.

Oberstes Entscheidungsgremium der CELAC sind die Gipfeltreffen der Staats- und Regierungschefs. Dort werden die politischen Leitlinien festgelegt und Aktionspläne entworfen. Zweimal jährlich treffen die Außenminister zusammen. Zur Unterstützung wurde eine zeitlich begrenzte, zwischen den Mitgliedstaaten wechselnde Präsidentschaft eingerichtet, die auch den Vorsitz auf den Treffen der Organisation führt. Zusammen mit der vorherigen und der nachfolgenden Präsidentschaft bildet sie eine Troika (2012: Venezuela, Chile, Kuba).

Ausgabe: 04/2012
Produktformat: Komplette Online-Ausgabe als PDF-Datei.
Reihe: 53
Reihentitel: Zahlenbilder
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