Wohnungseinbrüche

Wohnungseinbrüche

Infografik Nr. 131135

Die Zahl der Wohnungseinbrüche geht in den letzten Jahren zurück. Das ZAHLENBILD veranschaulicht die Entwicklung seit 1993. Hier herunterladen!

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Die Zahl der Wohnungseinbrüche in Deutschland ging von ihrem Höchststand im Jahr 1993 (227 090) bis 2006 (106 107) fast kontinuierlich zurück. Dann stieg sie wieder deutlich an und erreichte 2015 einen Gipfel von 167 136 Fällen. In den Jahren danach sanken die Fallzahlen aber erneut. Verstärkte Investitionen in Sicherheitstechnik an Häusern und Wohnungen trugen ihren Teil dazu bei. 2020 registrierte die Polizei nur noch 75023 Wohnungseinbrüche. In diesem Jahr spielte auch die Corona-Pandemie eine Rolle, denn durch Homeoffice und Lockdown verbrachten viele Menschen mehr Zeit zu Hause.

Für Einbrecher ist das Risiko, gefasst und bestraft zu werden, sehr gering. Die Aufklärungsquoten bei Wohnungseinbrüchen bewegen sich seit Jahren weit unter 20 %. Wesentliche Gründe dafür liegen schon in der Natur des Verbrechens und sind von den Strafverfolgern kaum zu beeinflussen: Entscheidende Spuren wie Fingerabdrücke oder DNA werden nur äußerst selten gefunden, meistens gibt es auch keine Zeugenaussagen oder Überwachungsaufnahmen. Und selbst wenn ein Tatverdächtiger ermittelt werden konnte (womit der Fall in der Statistik schon als „aufgeklärt“ gilt), müssen die Verfahren oft aus Mangel an Beweisen fallen gelassen werden. Entsprechend schwer ist es, Erkenntnisse über die Täter zu gewinnen. Unter den vergleichsweise wenigen aufgeklärten Fällen überwiegen junge Männer, häufig schon mit Vorstrafen. Die Erscheinungsformen reichen von der Beschaffungskriminalität drogenabhängiger Einzeltäter bis zu professionell bandenmäßigem Vorgehen, doch ein dominantes Täterprofil sticht im Allgemeinen nicht hervor. Je nach Region kann es aber durchaus „typische“ Tätergruppen geben.

In der Bekämpfung der Einbruchskriminalität beklagt der Bund Deutscher Kriminalbeamter (BDK) einen Mangel an personellen und materiellen Ressourcen. Auch fehle es an einer effektiven Vernetzung der Strafverfolgungsbehörden bei der Kommunikation und beim Austausch von Daten, gerade wenn es um über Ländergrenzen hinweg operierende Banden gehe. Doch eine Erhöhung der Polizeipräsenz und eine bessere Vernetzung allein können das Problem nicht lösen. Erfolgversprechender sind deshalb Maßnahmen zur Prävention. Hierbei kann das Wissen um regionale Besonderheiten eine Rolle spielen, wichtiger ist aber ein wirksamer privater Einbruchsschutz durch technische Maßnahmen (die auch aus öffentlichen Mitteln gefördert werden) und durch Aufmerksamkeit. Auf Prävention führt das Bundeskriminalamt auch den gestiegenen Anteil unvollendeter Einbruchsversuche zurück: 2003 lag der Anteil der Einbruchsversuche noch bei 34 %, 2020 wurde annähernd die Hälfte (47 %) der Einbrüche erfolglos aufgegeben.

Ausgabe: 06/2021
Produktformat: Komplette Online-Ausgabe als PDF-Datei.
Reihe: 53
Reihentitel: Zahlenbilder