Obst- und Gemüseverzehr in der EU

Obst- und Gemüseverzehr in der EU

Infografik Nr. 707190

Eine gesunde Ernährung ist wichtig, um chronische Krankheiten zu verhindern. Was den Verzehr von Obst und Gemüse angeht, gibt es aber große Unterschiede zwischen den EU-Ländern und innerhalb der Länder selbst. Wie schneiden die Deutschen im Vergleich zu ihren EU-Nachbarn ab?

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Fragen der Gesundheit sind nicht erst durch die Corona-Pandemie in den Blickpunkt der europäischen Politik gerückt. So befasste sich ein Weißbuch der Europäischen Kommission schon 2007 mit Fragen der Ernährung und des Übergewichts. Im Hintergrund stand die Erkenntnis, dass eine ausgewogene Ernährung zur Verhütung chronischer Erkrankungen wie Herzkrankheiten, Krebs, Diabetes oder Fettleibigkeit beitragen kann. Der tägliche Konsum von Obst und Gemüse gilt als wichtiges Element einer solchen Ernährung.

Aber wie sieht es heute mit dem Verzehr von Obst und Gemüse in den EU-Ländern aus? Wo besteht der größte Nachholbedarf? Und wovon hängt es ab, wie oft und wie viel Obst und Gemüse gegessen wird. Antworten darauf liefert die Europäische Gesundheitsbefragung EHIS aus dem Jahr 2019. Sie bringt zunächst erstaunliche Unterschiede im Verzehrverhalten zwischen den EU-Mitgliedstaaten zutage. Nimmt man die EU als Ganze, aßen zwei Drittel der Bevölkerung ab 15 Jahren mindestens eine Portion Obst oder Gemüse am Tag. Eine Portion besteht zum Beispiel aus einem Apfel oder einer mittelgroßen Tomate, einer Banane oder drei gehäuften Esslöffeln Karotten, zwei Pflaumen oder einem kleinfingerlangen Stück Salatgurke. Ein Drittel der Befragten winkte aber ab. Dabei schwankte der Anteil derer, die auf Obst und Gemüse verzichteten, zwischen 17 % in Belgien und 74 % in Rumänien. In Deutschland lag er bei 33 %, wie in der EU insgesamt.

Auf der anderen Seite nahmen 12% der EU-Befragten täglich fünf und mehr Portionen Obst und Gemüse zu sich. Besonders hoch war der Anteil derer, die so viel vitaminreiche Kost aßen, in Irland (33 %), den Niederlanden (30 %), Dänemark (23 %) und Frankreich (20 %), am niedrigsten (2 %) in Rumänien. Deutschland lag mit einem Anteil von 11 % auch hier im EU-Durchschnitt. In keinem anderen EU-Land gab es aber so große Geschlechterunterschiede im Verzehrverhalten. 66 % der deutschen Frauen aßen mindestens einmal täglich Obst; 55 % langten beim Gemüse zu. Auf Seiten der Männer fand Obst dagegen nur bei 45 % und Gemüse sogar nur bei 36 % tägliche Abnehmer.

Gesunde Ernährung ist nicht zuletzt eine Frage des Einkommens. Bezogen auf die gesamte EU lag der Anteil derjenigen, die fünf und mehr Portionen Obst und Gemüse am Tag verzehrten, im untersten Einkommensfünftel am niedrigsten (11 %) und im obersten Einkommensfünftel am höchsten (15 %). Unterschiede waren auch in Bezug auf den Bildungsgrad zu beobachten: Hier lagen die Menschen mit Hochschulbildung beim Verzehr von fünf und mehr Portionen mit einem Anteil von 16 % vorn.

Ausgabe: 08/2022
Produktformat: eps-Version, Komplette Online-Ausgabe als PDF-Datei.
Reihe: 53
Reihentitel: Zahlenbilder
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