Staatsverschuldung der USA

Staatsverschuldung der USA

Infografik Nr. 856132

Die Entwicklung der Staatsverschuldung in den USA seit 1950 in einer grafischen Darstellung. Der Text geht den wesentlichen Gründen für den Anstieg der Schulden nach. Ideal für den Politik- oder Geschichtsunterricht!

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Ausgaben des Bundeshaushalts durch Schulden zu finanzieren, ist in der Geschichte der USA nicht ungewöhnlich. Besonders im Zweiten Weltkrieg nahmen die Defizite ein gewaltiges Ausmaß an und trieben die Staatsverschuldung steil nach oben. 1945 übertraf der Schuldenstand bereits die jährliche Wirtschaftsleistung. Es folgten fast drei Jahrzehnte wirtschaftlichen Aufschwungs und besonnener Haushaltsführung, in denen die Schulden trotz der Kriege in Korea und Vietnam und einiger Konjunkturrückschläge nur langsam anstiegen. 1950 lag die Verschuldung des Bundes bei 257 Mrd US-$ (92% des Bruttoinlandsprodukts). 1970 hatte sie auf 371 Mrd $ zugenommen; da die Wirtschaft aber schneller gewachsen war, machte diese Summe nur noch 35% des amerikanischen BIP aus. 1975/76 sorgte die Ölkrise zwar für eine deutlich höhere Schuldenlast, doch ging die Schuldenquote in der Folgezeit weiter zurück.

Eine Wende in der amerikanischen Haushalts- und Schuldenpolitik erfolgte in den 1980er Jahren unter Präsident Ronald Reagan. So wurden einerseits massive Steuersenkungen in Kraft gesetzt (1982), andererseits die Militärausgaben kräftig gesteigert. Kräftig stiegen auch die obligatorischen Ausgaben (überwiegend für Sozialversicherung und Gesundheitsdienste) und die Zinsaufwendungen. Das rasche Anwachsen der Staatsverschuldung – von 908 Mrd $ (1980) auf 3233 Mrd (1990) ließ auch die Schuldenquote wieder klettern: 1990 auf 55% des BIP.

In der Amtszeit Bill Clintons konnten die Bundesfinanzen vorübergehend noch einmal ins Lot gebracht werden. 2001 endete das Fiskaljahr letztmals mit einem Finanzüberschuss. Danach geriet der Haushalt wieder tief in die roten Zahlen: schwache Wirtschaftsdaten, Steuersenkungen und die militärischen Maßnahmen nach dem Terroranschlag vom 11.9.2001 trugen dazu bei, erst recht aber die schwere Finanzund Wirtschaftskrise ab 2007. Unter Barack Obama wurde die jährliche Neuverschuldung zunächst zurückgefahren, doch nahm sie zum Ende seiner Amtszeit wieder zu. Dies setzte sich in Donald Trumps erster Amtszeit weiter fort, befördert durch massive Senkung der Unternehmenssteuern und erhöhte Militärausgaben. Die Corona-Krise von 2020 verstärkte diesen Trend noch einmal dramatisch. Unter Joe Biden trugen große Ausgabenprogramme wie der Inflation Reduction Act zum Anstieg der Staatsverschuldung bei. Am Ende des Fiskaljahrs 2025, in der zweiten Amtszeit von Donald Trump, wuchs der Schuldenberg auf geschätzte 37,6 Billionen $ (125% des BIP). Im politischen Streit um die vom Kongress beschlossene Schuldenobergrenze kam es im Oktober 2025 zum Shutdown, d.h. zur Stilllegung der Regierungsgeschäfte. 

Ausgabe: 11/2025
Produktformat: eps-Version, Komplette Online-Ausgabe als PDF-Datei.
Reihe: 53
Reihentitel: Zahlenbilder
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