Handelsbeziehungen der USA
Infografik Nr. 856701
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Für die Weltwirtschaft sind die USA so bedeutend wie kaum ein anderes Land. Als größter Importeur von Waren sind sie der wichtigste Abnehmer für Exportprodukte anderer Länder, und auch mit ihren eigenen Exporten gehören die USA zu den führenden Nationen (2018 an zweiter Stelle hinter China). Entsprechend weit reicht der Einfluss, den ökonomische Entwicklungen in den USA auf die globale Wirtschaft ausüben können. Auch umgekehrt ist die amerikanische Volkswirtschaft mit ihrer intensiven Handelsverflechtung stark vom Weltmarkt abhängig. Zum größten Handelspartner der Vereinigten Staaten ist in den letzten Jahren China aufgestiegen: Gut ein Sechstel (16 %) des gesamten Warenhandels der USA entfiel 2018 auf die Volksrepublik. An zweiter und dritter Stelle lagen die NAFTA-Partner Kanada und Mexiko mit je 15 %; es folgten Japan (5 %), Deutschland (4 %), Südkorea und Großbritannien (je 3 %). Betrachtet man allerdings die Europäische Union als Einheit, ist sie mit knapp einem Fünftel (19 %) des gesamten Güterumsatzes der größte Handelspartner der Vereinigten Staaten.
Ein dauerhaftes Problem der amerikanischen Außenwirtschaft ist das Handelsbilanzdefizit, das sich ab Ende der 1990er Jahre massiv ausweitete und nach einem scharfen Rückgang im Krisenjahr 2009 rasch wieder zunahm. Auch 2018 überstiegen die Warenimporte mit 2 562 Mrd US-$ den Wert der Exporte (1 674 Mrd US-$), das Defizit lag damit bei 887 Mrd US-$. Das entsprach 4 % der Wirtschaftsleistung. Im Austausch von Dienstleistungen erzielten die USA allerdings einen Überschuss von 260 Mrd US-$.
Die Ursachen des Defizits im Warenhandel liegen zunächst ganz allgemein darin, dass die USA mehr Güter konsumieren als sie produzieren, weshalb sie den Bedarf, der über die inländische Produktion hinausgeht, durch Einfuhren decken müssen. Je nach Handelspartner variieren aber die Einflussfaktoren. Bei China, das den weitaus größten Anteil am Handelsdefizit hat (2018 mit 420 Mrd US-$ fast die Hälfte), sind es nícht nur niedrigere Lohnkosten bei wachsender Produktivität, die China Vorteile im Wettbewerb verschaffen, sondern auch die Unterbewertung des Renminbi gegenüber dem Dollar. Das verbilligt Importe aus China für Abnehmer in den USA und verteuert umgekehrt die Exporte der USA nach China. Auch das Defizit mit Japan ist zum Teil auf die Unterbewertung des Yen zurückzuführen. Im Handel der USA mit Deutschland erklärt sich das Ungleichgewicht u.a. durch die im Verhältnis zu den Exporten geringere Binnennachfrage in der Bundesrepublik, aber auch durch die Spezialisierung Deutschlands auf wettbewerbstarke Industriegüter. Deutschlands Exporte profitierten zuletzt außerdem vom schwachen Euro.
Ausgabe: | 07/2019 |
Produktformat: | Komplette Online-Ausgabe als PDF-Datei. |
Reihe: | 53 |
Reihentitel: | Zahlenbilder |
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