Nordamerikanisches Freihandelsabkommen USMCA

Nordamerikanisches Freihandelsabkommen USMCA

Infografik Nr. 857210

Das Nordamerikanische Freihandelsabkommen USMCA führte das NAFTA-Abkommen fort.

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Das United States-Mexico-Canada Agreement (USMCA) – ein Freihandelsabkommen zwischen den drei namensgebenden Staaten – trat 2020 in Kraft. Trotz des neuen Namens handelt es sich faktisch um eine Fortentwicklung des seit 1994 bestehenden North American Free Trade Agreement (NAFTA). Schon vor NAFTA hatte ein Freihandelsabkommen zwischen den USA und Kanada bestanden, NAFTA bezog dann aber Mexiko als dritten Partner mit ein. So entstand eine Freihandelszone mit 498 Mio Menschen (2020) – ähnlich groß wie die EU – und einer Wirtschaftskraft, die 2019 mit 24,4 Billionen US-$ mehr als ein Viertel (28 %) der Weltwirtschaftsleistung ausmachte. NAFTA schaffte weitgehend Zölle und Handelsbeschränkungen ab, bereitete den Boden für grenzüberschreitende Investitionen, erleichterte den Austausch von Dienstleistungen und enthielt Regelungen zum Schutz des geistigen Eigentums sowie zum Arbeits- und Umweltrecht. Freizügigkeit für Arbeitskräfte sah es allerdings nicht vor. Die Besonderheit des Abkommens lag darin, dass es zwei hochentwickelte Industrieländer mit einem Schwellenland verband, dessen Lohnniveau weit niedriger lag als das der beiden Partnerländer.

NAFTA hatte insgesamt positive Auswirkungen. Es zog vor allem eine starke Ausweitung des Handelsverkehrs zwischen den beteiligten Staaten nach sich, wobei die USA als Import- und Exportland im Zentrum stehen, während der Austausch zwischen Kanada und Mexiko nach wie vor nur marginale Bedeutung hat. Umstritten sind die Arbeitsplatzeffekte des Abkommens: Während unter dem Strich wohl alle drei Länder ihren Gewinn aus ihm zogen, waren einige traditionelle Industrieregionen und Industriezweige der USA besonders von Produktionsverlagerungen nach Mexiko betroffen. Allerdings lassen sich diese Folgen kaum von den allgemeinen Auswirkungen der internationalen Arbeitsteilung trennen. Auf der Plus-Seite ist zu verbuchen, dass die betreffenden Branchen (vor allem die Autoindustrie) auf Grund der geringeren Lohnkosten wettbewerbsfähiger blieben und die Verbraucher von niedrigeren Preisen profitierten.

Donald Trump, der 2016 zum US-Präsidenten gewählt worden war, hatte NAFTA für Arbeitsplatzverluste in den USA verantwortlich gemacht und angekündigt, das Abkommen neu auszuhandeln oder es zu verlassen. Aus der Neuverhandlung ging das USMCA hervor, dem im US-Kongress sowohl die Republikaner als auch die Demokraten zustimmten. Es enthält unter anderem neue Regelungen für die Autoindustrie, öffnet die Märkte von Mexiko und Kanada stärker für Agrarprodukte aus den USA und stellt neue Vorschriften für den Schutz geistigen Eigentums und den digitalen Handel auf.

Ausgabe: 12/2020
Produktformat: Komplette Online-Ausgabe als PDF-Datei.
Reihe: 53
Reihentitel: Zahlenbilder
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