Präsidentenwahl in den USA 2020

Präsidentenwahl in den USA 2020

Infografik Nr. 855216

Dieses ZAHLENBILD zeichnet die Präsidentenwahl in den USA 2020 nach. Vom von der Pandemie geprägten, über das Wahlergebnis bis zu dessen Anfechtung durch D. Trump. Hier herunterladen!

Welchen Download brauchen Sie?

Die US-Präsidentschaftswahl 2020 drehte sich ganz um die Person des republikanischen... mehr
Mehr Details zu "Präsidentenwahl in den USA 2020"

Die US-Präsidentschaftswahl 2020 drehte sich ganz um die Person des republikanischen Amtsinhabers Donald Trump, der 2016 unerwartet – und für viele schockierend – die Präsidentschaft gewonnen hatte. Trump stützte sich in einer Hälfte der Bevölkerung auf eine begeisterte, ihm fast bedingungslos ergebene Anhängerschaft. Die andere Hälfte lehnte ihn ebenso heftig ab. Dazu trugen weniger seine politischen Positionen und seine unstete Amtsführung bei, wegen der er vielen als inkompetent erschien. Vielmehr war es Trumps Charakter, der weite Teile der Gesellschaft abstieß. Die Demokratische Partei hatte gar versucht, Trump in einem Impeachment-Verfahren zu stürzen, war damit aber an der republikanischen Mehrheit im Senat gescheitert. Vor diesem Hintergrund spielte die politische Agenda des Herausforderers Joe Biden nur eine untergeordnete Rolle. Der 77-Jährige, ehemals Vizepräsident unter Barack Obama, repräsentierte die politische Mitte der Demokratischen Partei. Im Wahlkampf setzte er aber vor allem auf die Charakterfrage: „Anstand steht zur Wahl“ war einer seiner wichtigsten Slogans.

Überschattet wurde der Wahlkampf ab April von der Corona-Pandemie. Trump hatte die Gefahr zunächst kleingeredet und wichtige Schritte zur Eindämmung des Virus versäumt – wohl vor allem, weil er die bis dahin prosperierende US-Wirtschaft, seinen Haupttrumpf im Wahlkampf, nicht abschnüren wollte. Doch die USA wurden von der Pandemie härter getroffen als jedes andere Industrieland. Im Monat vor der Wahl infizierte sich Trump, der die Infektionsschutzregeln meist demonstrativ ignoriert hatte, sogar selbst.

Im Wahlergebnis spiegelte sich die starke Polarisierung der Wählerschaft. Die Wahlbeteiligung war mit rund 66% höher als bei allen Präsidentschaftswahlen seit 1900. In der Volkswahl entfielen 51,3% der Stimmen auf Biden und 46,8% auf Trump. Einerseits mobilisierte der Enthusiasmus für Trump über 74 Millionen Wähler – auch befördert von einer Angstkampagne rechter Medien, die behaupteten, Biden verfolge eine radikale „sozialistische“ Agenda. Andererseits bescherte der Widerstand gegen Trump seinem Herausforderer mehr als 81 Millionen Stimmen. Deutlicher noch war Bidens Vorsprung im Wahlmännerkollegium mit 306 zu 232 Stimmen. Denn er hatte nicht nur die 2016 verloren gegangenen Staaten des Industriegürtels für die Demokraten zurückgeholt – nämlich Wisconsin, Michigan und Pennsylvania –, sondern zusätzlich die traditionell republikanischen Staaten Arizona und Georgia gewonnen. Trump aber behauptete ohne jeden Beleg, die Wahl sei manipuliert worden, und versuchte, durch Dutzende von Klagen gegen die Wahlergebnisse und durch Druck auf Beamte und Politiker einen geordneten Machtübergang zu blockieren.

Ausgabe: 01/2021
Produktformat: Komplette Online-Ausgabe als PDF-Datei.
Reihe: 53
Reihentitel: Zahlenbilder
Zuletzt angesehen