Bangladesch

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Infografik Nr. 875090

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Als Schauplatz wiederkehrender Naturkatastrophen – von Überschwemmungen, Tropenstürmen oder Flutwellen – rückt die Volksrepublik Bangladesch von Zeit zu Zeit in ...

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Bangladesch

Als Schauplatz wiederkehrender Naturkatastrophen – von Überschwemmungen, Tropenstürmen oder Flutwellen – rückt die Volksrepublik Bangladesch von Zeit zu Zeit in den Blickpunkt des Weltinteresses und gerät jedes Mal rasch wieder in Vergessenheit. Dabei ist Bangladesch, das sich 1971 als selbstständiger Staat von Pakistan abspaltete, mit seinen 152 Mio Einwohnern (2012) der Bevölkerung nach das achtgrößte Land der Erde und mit durchschnittlich 1030 Menschen je Quadratkilometer der am dichtesten besiedelte Flächenstaat. Gleichzeitig ist es aber auch eines der ärmsten Länder: Mit einem kaufkraftbereinigten Pro-Kopf-Einkommen von 1940 US-$ (2011) liegt Bangladesch noch weit unter dem Durchschnittswert für die gesamte Region Südasien (3315 US-$ pro Kopf). 2010 mussten gut drei Viertel der Bevölkerung mit weniger als 2 Dollar am Tag auskommen; fast jeder zweite hatte sogar weniger als 1 Dollar zur Verfügung. Trotz der verbreiteten Armut ist die Lebenserwartung der Bangladescher in den letzten Jahrzehnten aber fast kontinuierlich gestiegen: Lag sie 1970 noch bei 42 Jahren, so wuchs sie bis 2011 auf 69 Jahre.

Die Entwicklungsmöglichkeiten des Landes und die Lebenschancen der Menschen sind eng mit den naturräumlichen und klimatischen Gegebenheiten verknüpft. Rund 80% der Landesfläche liegen im Delta des Ganges und der mit ihm verbundenen Flusssysteme, das sich nach Süden zum Golf von Bengalen öffnet. Das Wasser ist zugleich Lebensgrundlage und Quelle ständiger Gefahren: Das von zahllosen Wasserläufen durchschnittene flache Schwemmland stellt fruchtbaren Ackerboden bereit, ist aber während der Regenzeit ständig von Überschwemmungen bedroht.

Die Erwerbsmöglichkeiten in Bangladesch sind immer noch maßgeblich durch Landwirtschaft und Fischerei geprägt. 44% der Arbeitskräfte sind diesem Sektor zuzuordnen; 39% gehen einer Tätigkeit im Dienstleistungssektor nach, 18% arbeiten in der Industrie (2009). Zur Wirtschaftsleistung trägt die Landwirtschaft allerdings nur noch 18% bei, während die Dienstleistungen 54% und die Industrie 28% beisteuern. Wichtigster Industriezweig ist die Textil- und Bekleidungsindustrie, auf die allein 80% der Ausfuhren des Landes entfallen. Dank extrem niedriger Löhne hat sie sich zu einem der wichtigsten Anbieter auf dem Weltmarkt aufgeschwungen. Für die weitere Entwicklung der Wirtschaft Bangladeschs wird aber entscheidend sein, ob es ihr gelingt, die Phase der industriellen Billigproduktion unter oft menschenunwürdigen Bedingungen hinter sich zu lassen und zur Fertigung höherwertiger Produkte überzugehen.

Ausgabe: 06/2013
Produktformat: Komplette Online-Ausgabe als PDF-Datei.
Reihe: 53
Reihentitel: Zahlenbilder
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