Bevölkerung der EU
Infografik Nr. 707110
In der Europäischen Union lebten Anfang 2024 fast 450 Millionen Menschen. Davon entfallen fast zwei Drittel auf die fünf "Großen": Deutschland, Frankreich, Italien, Spanien und Polen. Ein Drittel verteilt sich auf die übrigen 22 Mitgliedstaaten. Genaueres zur Bevölkerungsentwicklung und zur Einwohnerzahl erfahren Sie hier in Text und Kartenbild!
Nach Schätzung des europäischen Statistikamts Eurostat lebten in der Europäischen Union mit ihren 27 Mitgliedstaaten Anfang 2024 rund 449 Millionen Menschen. Die EU verbindet Staaten ganz unterschiedlicher Größe miteinander. So zählt Deutschland als bevölkerungsstärkstes Mitgliedsland 83,4 Mio Einwohner, Malta als kleinstes nur knapp 0,6 Mio. Die fünf „Großen“ (Deutschland, Frankreich, Italien, Spanien und Polen) stellen zusammen zwei Drittel der gesamten EU-Bevölkerung; ein Drittel verteilt sich auf die übrigen 22 Mitglieder. Durch den Austritt Großbritanniens verlor die EU Ende Januar 2020 ein Bevölkerungs- Schwergewicht (mit damals rund 67 Mio Einwohnern).
Im Rückblick auf die Entwicklung seit 1991 verzeichnete die heutige EU-27 bis 2019 stets einen Bevölkerungszuwachs. Erst in der Corona-Pandemie ging die Bevölkerung 2020 und 2021 leicht zurück, ehe sie 2022 und 2023 wieder kräftig zulegte. Infolgedessen lag die Einwohnerzahl der 27 Staaten Anfang 2024 um fast 30 Millionen höher als 1991. Allerdings verlief die Entwicklung ungleichmäßig. Einige Länder Ost- und Südosteuropas schrumpften in diesem Zeitraum: die baltischen Staaten, Rumänien, Bulgarien, Kroatien, Ungarn und Polen. Dagegen weisen die meisten westeuropäischen Staaten ein zahlenmäßig kräftiges Bevölkerungswachstum gegenüber 1991 auf, so insbesondere Frankreich, Spanien, Deutschland, Italien, Irland, die Niederlande, Schweden, Belgien und Österreich.
Betrachtet man allein die natürlichen Veränderungen, so wiesen 2023 nicht weniger als zwanzig EU-Mitgliedstaaten eine negative Bilanz auf, darunter die baltischen Staaten, Bulgarien und Rumänien, Griechenland, Kroatien, Ungarn, Italien und Deutschland, Polen und Finnland. Die EU-27 im Ganzen verzeichnete seit 2015 durchgängig einen natürlichen Bevölkerungsverlust, der sich seit dem Ausbruch der Corona- Pandemie 2020 noch verstärkte, das heißt, es starben jeweils mehr Menschen als im gleichen Jahr geboren wurden. Längerfristig scheint für die EU ein anhaltendes Geburtendefizit vorgezeichnet. Schon seit Mitte der 1970er Jahre werden in der EU weniger Babys geboren als notwendig wären, um die jeweilige Elterngeneration zu ersetzen.
Ihren Bevölkerungszuwachs seit 2015 schöpfte die EU mithin allein aus der Zuwanderung in wirtschaftlich attraktive Mitgliedstaaten (wie Luxemburg, Irland, Schweden, Deutschland, die Niederlande) oder in Länder an den Fluchtrouten übers Mittelmeer. Innerhalb der EU kam es darüber hinaus zu Bevölkerungsverschiebungen durch die Abwanderung aus Mitgliedstaaten im Osten und Süden der Gemeinschaft.
Ausgabe: | 10/2024 |
Produktformat: | eps-Version, Komplette Online-Ausgabe als PDF-Datei. |
Reihe: | 53 |
Reihentitel: | Zahlenbilder |