Der Klimawandel
Infografik Nr. 665035
Der wissenschaftliche Kenntnisstand zum Klimawandel und seinen Folgen wird regelmäßig zusammengefasst in den Berichten des Weltklimarates (IPCC), eines 1988 eingerichteten zwischenstaatlichen Gremiums unter dem Dach der UN. Auch der Sechste Sachstandsbericht des IPCC von 2021/22 bestätigt den Befund einer globalen Erwärmung. Diese lässt sich anhand instrumenteller Messungen belegen, die seit der Mitte des 19. Jahrhunderts weltweit durchgeführt wurden. Als wichtige Messgröße dient die gemittelte Temperatur an der gesamten Land- und Meeresoberfläche der Erde. Wie sich zeigt, war die globale Durchschnittstemperatur in den ersten beiden Jahrzehnten des 21. Jahrhunderts (2001-2020) um knapp 1,0°C höher als in dem halben Jahrhundert zwischen 1850 und 1900. Jede der letzten vier Dekaden war wärmer als die jeweils vorangegangene und wärmer als jedes andere Jahrzehnt seit 1850.
Als Begleiterscheinung der globalen Erwärmung wurde unter anderem ein Rückgang der Schnee- und Eismengen beobachtet. In den letzten zwanzig Jahren verloren die Eisdecken Grönlands und der Antarktis an Masse, gingen die Eismengen im Nordpolarmeer zurück und schrumpften die Gletscher fast überall auf der Erde. Zusammen mit der Ausdehnung der Ozeane infolge ihrer Erwärmung ist das Abschmelzen der Schnee- und Eismassen wahrscheinlich auch die Hauptursache für den Anstieg des Meeresspiegels. Von 1901 bis 2018 kletterte er im globalen Durchschnitt um 20 cm. Das Tempo des Anstiegs war seit der Mitte des 19. Jahrhunderts höher als die mittlere Geschwindigkeit in den beiden vorherigen Jahrtausenden. Seit etwa 1950 wurden zudem Veränderungen bei einigen extremen Wetter- und Klimaereignissen beobachtet, darunter ein Rückgang sehr kalter Temperaturperioden, eine Zunahme von Hitzewellen sowie eine Häufung sehr starker Niederschläge in einigen Regionen.
Der Einfluss des Menschen auf den Klimawandel ist zweifelsfrei belegt. Laut IPCC stellt der vom Menschen verursachte Anstieg der Treibhausgaskonzentration in der Atmosphäre „eindeutig“ die Hauptursache der Erwärmung ab 1950 dar. Die zukünftige Entwicklung des Klimawandels hängt daher entscheidend von Maßnahmen zur Minderung der Treibhausgasemissionen ab. Nehmen die Emissionen weiter zu, könnte die globale Durchschnittstemperatur bis 2100 um bis zu 5,7°C gegenüber dem vorindustriellen Niveau ansteigen. Mit äußerst strikten Klimaschutzmaßnahmen wäre es möglich, die weitere Erwärmung auf 1,0°C zu begrenzen; ganz aufhalten lässt sie sich nicht. Um das Zwei-Grad-Ziel der UN zu erreichen, müssten die weltweiten Treibhausgasemissionen drastisch reduziert werden und ab 2050 bei netto Null liegen.
Ausgabe: | 12/2021 |
Produktformat: | eps-Version, Komplette Online-Ausgabe als PDF-Datei. |
Reihe: | 53 |
Reihentitel: | Zahlenbilder |