Suchtrisiko Internet

Suchtrisiko Internet

Infografik Nr. 530071

Dieses ZAHLENBILD widmet sich den Gefahren, die in der problematischen Nutzung von Internet und Computerspielen liegen können.  Hier herunterladen!

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In der Corona-Krise zeigte sich, was das Internet für junge Leute wert ist: Mit Freunden und Verwandten ständig in Kontakt zu bleiben, per Homeschooling zu lernen, nach Informationen zu suchen und sich die Zeit zu vertreiben – das alles wäre ohne das Netz so kaum möglich gewesen. Dem steht aber die Gefahr der Abhängigkeit vom Smartphone und den sozialen Medien, von Computern und Computerspielen gegenüber. Manche Jugendliche und Jungerwachsene geraten in den Sog der digitalen Medien und kommen nur schwer wieder davon los. Die Drogenaffinitätsstudie 2019 der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung befasste sich deshalb nach 2011 und 2015 erneut mit der Frage, wie junge Leute mit dem Internet und dem Angebot an Computerspielen umgehen. In der Altersgruppe der 12- bis 17-Jährigen gingen 94 % täglich ins Internet, vor allem um sich mit anderen auszutauschen, Musik zu hören und Videos anzusehen oder sich zu informieren. Noch enger mit dem Internet verbunden waren die 18- bis 25-Jährigen: Nimmt man alle Nutzungsformen zusammen, griffen täglich 98 % dieser Altersgruppe zu Smartphone, PC, Laptop, Tablet oder Spielkonsole.

Der Zeitaufwand für Internet und Computerspiele ist entsprechend hoch. Jugendliche bringen durchschnittlich 23 Stunden, Jungerwachsene fast 24 Stunden pro Woche damit zu (Zeiten der Nutzung zum Lernen oder für den Beruf nicht mitgezählt). Das allein ist noch nicht besorgniserregend. Doch es gibt eine wachsende Zahl von jungen Usern, die ein problematisches Nutzungsverhalten an den Tag legen. Das wurde in der Studie anhand der Compulsive Internet Use Scale festgestellt, eines Fragekatalogs, mit dessen Hilfe sich zwanghafte Formen der Nutzung aufdecken lassen. Je stärker die Abhängigkeit vom Internet, desto größer die Beeinträchtigungen im Umgang mit anderen, in der Lern- und Arbeitsfähigkeit, in der Bewältigung des Alltags und in der Fähigkeit, enge persönliche Beziehungen einzugehen und aufrechtzuerhalten. Auch die Gesundheit kann darunter leiden.

Auffälligkeiten im Umgang mit dem Internet traten verbreitet bei den Jüngeren auf, und zwar bei Mädchen stärker als bei Jungen. Nimmt man beide Geschlechter zusammen, zeigten mehr als 30 % der 12- bis 17-Jährigen ein problematisches Nutzungsverhalten; bei weiteren 7,6 % war sogar von einer computerspiel- und internetbezogenen Störung auszugehen. In der Gruppe der 18- bis 25-Jährigen war die Abhängigkeit vom Internet nicht mehr ganz so stark ausgeprägt. Aber auch dort war das Nutzungsverhalten von 23 % der User als problematisch einzustufen und bei weiteren 4,1 % ließ sich auf eine Störung schließen.

Ausgabe: 01/2021
Produktformat: Komplette Online-Ausgabe als PDF-Datei.
Reihe: 53
Reihentitel: Zahlenbilder
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