Nobelpreisträger aus Deutschland
Infografik Nr. 503210
Als Auszeichnung für herausragende wissenschaftliche und kulturelle Leistungen ist der Nobelpreis besonders hoch angesehen. Der schwedische Industrielle Alfred Nobe ...
Als Auszeichnung für herausragende wissenschaftliche und kulturelle Leistungen ist der Nobelpreis besonders hoch angesehen. Der schwedische Industrielle Alfred Nobel (1833-1896), der in seinen politischen Ansichten zum Pazifismus und zum ethischen Sozialismus neigte, hatte diesen Preis 1895 testamentarisch gestiftet. Nobel hinterließ der nach ihm benannten Stiftung ein Vermögen von 31,2 Mio schwedischen Kronen. Die darauf anfallenden Zinsen werden nach seinem Willen jährlich zu fünf gleichen Teilen für die Auszeichnung von Persönlichkeiten verwendet, • die auf den Gebieten der Physik, der Chemie und der Medizin oder Physiologie die wichtigste Entdeckung oder Erfindung machten, • die „das Vorzüglichste in idealistischer Richtung“ auf dem Gebiet der Literatur leisteten und • die „am meisten oder am besten für die Verbrüderung der Völker und die Abschaffung oder Verminderung der stehenden Heere sowie für die Veranstaltung und Förderung von Friedenskongressen“ wirkten. Seit 1969 wird außerdem ein von der Schwedischen Reichsbank gestifteter Nobelpreis für Wirtschaftswissenschaften verliehen.
Dem arbeitsteiligen Charakter der modernen Forschung entsprechend werden die Preis heute vielfach auf bis zu drei Preisträger aufgeteilt. Die Auswahl der Preisträger erfolgt für Physik, Chemie und Wirtschaftswissenschaften durch die Königliche Akademie der Wissenschaften, für Medizin oder Physiologie durch das Karolinische Institut und für Literatur durch die Schwedische Akademie (alle mit Sitz in Stockholm); über die Vergabe des Friedensnobelpreises entscheidet ein Ausschuss des norwegischen Stortings in Oslo. Die Preisverleihung findet jährlich am Todestag Alfred Nobels, dem 10. Dezember, statt.
Ein wechselhaftes Stück Wissenschaftsgeschichte spiegelt sich in der Liste der deutschen (bzw. deutschsprachigen) Nobelpreisträger wider: Sie zeigt die einstige Vorrangstellung Deutschlands auf naturwissenschaftlichem Gebiet, die Folgen der Vernichtung und Vertreibung großer Teile der (jüdischen) Intelligenz durch den Nationalsozialismus, die Schwierigkeiten, nach dem Zweiten Weltkrieg wieder Anschluss an die internationale Forschung zu gewinnen, schließlich aber auch die Forschungserfolge, mit denen deutsche Wissenschaftler seit den 1980er Jahren wieder häufiger zu Nobel-Ehren kamen.
Herausragende Leistungen zur Lösung drängender Probleme der Menschheit (wie Umweltzerstörung, Missachtung der Menschen- und Minderheitenrechte, Armut und Krankheit in der Dritten Welt) belohnt ein von dem Journalisten Jakob von Uexküll 1980 gestifteter „alternativer Nobelpreis“.
Ausgabe: | 12/2013 |
Produktformat: | Komplette Online-Ausgabe als PDF-Datei. |
Reihe: | 53 |
Reihentitel: | Zahlenbilder |