Duales Studium

Duales Studium

Infografik Nr. 506047

Im Schnittbereich zwischen akademischer und berufspraktischer Ausbildung entstehen neue Formen beruflicher Qualifikation. Als eine dieser Formen hat sich das duale Studium etabliert. Es verbindet den Erwerb theoretischen und methodischen Fachwissens an einer Hochschule oder Berufsakademie mit der praktischen Ausbildung in einem Unternehmen.

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Im Schnittbereich zwischen akademischer und berufspraktischer Ausbildung entstehen neue Formen beruflicher Qualifikation. Als eine dieser Formen hat sich das duale Studium etabliert. Es verbindet den Erwerb theoretischen und methodischen Fachwissens an einer Hochschule oder Berufsakademie mit der praktischen Ausbildung in einem Unternehmen. Dabei sorgen Kooperationsvereinbarungen zwischen Hochschule und Unternehmen dafür, dass die theoretischen und praktischen Ausbildungsteile inhaltlich und zeitlich aufeinander abgestimmt werden. Folgende Typen des dualen Studiums lassen sich unterscheiden: ● In ausbildungsintegrierenden Studiengängen erwerben die Studierenden neben dem Hochschulabschluss zugleich den Abschluss in einem Ausbildungsberuf. ● Bei praxisintegrierenden Studiengängen ist kein Berufsabschluss vorgesehen, doch arbeiten die Studierenden z. B. als Praktikanten im Unternehmen und erwerben so intensive berufspraktische Erfahrungen. ● Mischformen aus diesen beiden Typen haben in jüngerer Zeit an Bedeutung gewonnen. Neben Studienmodellen für die berufliche Erstausbildung werden außerdem berufsbegleitende Studiengänge für Berufstätige angeboten.

Das duale Studium hat in den letzten Jahren ein beachtliches Wachstum erfahren. So stieg die Zahl der Studierenden in dualen Studiengängen von knapp 42 500 im Jahr 2005 auf über 100 000 im Jahr 2019. Im selben Zeitraum wuchs die Zahl der angebotenen Studiengänge von 545 auf 1 662 an – ein enormer Anstieg, zumal in den jüngeren Zahlen nur noch die Studiengänge zur Erstausbildung enthalten sind. Auch die Wirtschaft interessiert sich zunehmend für das Studienkonzept: 2005 unterhielten rund 19 000 Unternehmen eine Kooperation mit den Anbietern dualer Studiengänge, 2019 waren es über 51 000. Dem Bedarf der Unternehmen entsprechend liegt der Schwerpunkt der Studiengänge in den wirtschaftswissenschaftlichen und technischen Fächern. Voraussetzung für ein Studium ist ein Ausbildungs- oder Arbeitsvertrag, ggf. auch ein Volontariats- oder Praktikantenvertrag mit dem Unternehmen, das im gewünschten Studiengang mit der Hochschule zusammenarbeitet. Dual Studierende erhalten von den ausbildenden Unternehmen üblicherweise eine Vergütung; sie sind in allen Sozialversicherungszweigen versicherungspflichtig.

Erstmals realisiert wurde das duale Studienkonzept in Baden-Württemberg, wo man in den 1970er Jahren nach einer praxisnahen Alternative zum klassischen Studium suchte und dazu Berufsakademien gründete. In Baden-Württemberg entstand 2009 die erste Duale Hochschule. In ihr gingen die Berufsakademien auf. Mittlerweile gibt es in ganz Deutschland duale Studienangebote, insbesondere an Fachhochschulen.

Ausgabe: 08/2020
Produktformat: Komplette Online-Ausgabe als PDF-Datei.
Reihe: 53
Reihentitel: Zahlenbilder