Studienanfänger und -anfängerinnen bis 2030
Infografik Nr. 506053
An den Hochschulen und Fachhochschulen in Deutschland meldeten sich 2007 rund 361 000 junge Leute zum Studium an. In den folgenden vier Jahren – bis 2011 – kletterte diese Zahl auf über eine halbe Million jährlich. Diese rasante Entwicklung erklärt sich vor allem aus der rasch ansteigenden Studienbeteiligung, d.h. dem wachsenden Anteil der einzelnen Jahrgänge, der sich zur Aufnahme eines Studiums entschloss. Den Weg dazu ebnete die Umstellung der meisten Fächer auf das Bologna-System mit eigenständigen Bachelor- und darauf aufbauenden Master-Studiengängen. Verstärkt wurde der Andrang an den Hochschulen auch durch die Einführung eines auf acht Jahre verkürzten gymnasialen Bildungsgangs.
Um die Hochschulen für die so viel stärkere Nachfrage nach Studienplätzen fit zu machen, einigten sich Bund und Länder auf den Hochschulpakt 2020, der Mittel in Höhe von 38 Mrd Euro bereitstellte. Für den Anschluss ab 2021 soll die im Mai 2019 verabschiedete neue Bund-Länder-Vereinbarung sorgen, der „Zukunftsvertrag Studium und Lehre stärken“. Ziel des Zukunftsvertrags ist es, die Studienkapazitäten der Hochschulen bedarfsgerecht zu erhalten und die Qualität der Lehre zu verbessern.
Parallel zur Verlängerung des Hochschulpakts veröffentlichte die Kultusministerkonferenz (KMK) ihre neue Vorausberechnung der Studienanfängerzahlen für das kommende Jahrzehnt. Sie lässt erwarten, dass die Zahl der jungen Leute, die ein Studium an einer deutschen Hochschule oder Fachhochschule beginnen wollen, bis zum Jahr 2030 nur in engen Grenzen schwankt. Nach Zahlen des Statistischen Bundesamts nahmen die Hochschulen 2018 rund 510 400 Studienanfänger/-innen auf. Etwa ebenso viele (510 300) werden es laut KMK auch im Jahr 2030 wieder sein. Dazwischen liegen Jahre mit einem leichten Rückgang. So schrumpft die Zahl der Abiturienten zeitweise, weil große Bundesländer wieder zum Abitur nach der 13. Klasse zurückkehren und damit einzelne Absolventenjahrgänge ausfallen.
Die Schulabgänger mit deutscher Hochschul- oder Fachhochschulreife stellen die große Mehrheit der künftigen Studienanfänger. Ihre Zahl könnte weiter steigen, wenn sich ein größerer Prozentsatz eines Jahrgangs für ein Studium entscheidet (im Jahr 2000 begannen 33 %, 2017 jedoch schon 57 % der gleichaltrigen Bevölkerung zu studieren). Darüber hinaus rechnet die KMK mit einer hohen Zahl an Bildungsausländern, die ein Studium in Deutschland aufnehmen wollen (2017: rund 105 000). Hinzu kommen aktuell etwa 14 000 Studienanfänger, die über eine berufliche Qualifikation oder durch eine Begabten- oder Externenprüfung den Zugang zu den Hochschulen schaffen.
Ausgabe: | 07/2019 |
Produktformat: | Komplette Online-Ausgabe als PDF-Datei. |
Reihe: | 53 |
Reihentitel: | Zahlenbilder |