Unterstützung für die Ukraine

Unterstützung für die Ukraine

Infografik Nr. 840759

Der russische Angriffskrieg gegen die Ukraine löste vor allem in den westlichen Staaten breite Unterstützung für das angegriffene Land aus, und zwar nicht nur auf politischer Ebene, sondern auch in Form massiver militärischer und finanzieller Hilfe. Ein Projekt des Kieler Instituts für Weltwirtschaft erfasst den Milliarden-Umfang dieser Leistungen und listet die Unterstützer auf.

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Der russische Angriff auf die Ukraine im Februar 2022 löste eine breite Unterstützung vor allem westlicher Staaten für das angegriffene Land aus. Und das nicht nur in Worten, sondern in Form umfangreicher finanzieller, militärischer und humanitärer Hilfe. Das Kieler Institut für Weltwirtschaft erfasst mit seinem Ukraine Support Tracker die internationalen Leistungen und Hilfe-Zusagen an die ukrainische Regierung. Seinen Erhebungen zufolge erhielt die Ukraine vom 24.1.2022 (dem Tag des Abbruchs der diplomatischen Beziehungen zwischen Kiew und Moskau) bis zum 31. Mai 2023 Hilfen im Gesamtvolumen von 165,4 Mrd €. Davon entfielen 80,4 Mrd € auf militärische Unterstützung (Waffenlieferungen und Gelder für den Ankauf von Waffen und Munition), 71,3 Mrd € auf finanzielle Hilfe und 13,7 Mrd € auf humanitäre Hilfe. Nicht mitgerechnet sind dabei die Kosten der Aufnahme ukrainischer Flüchtlinge im Ausland.
Mit Leistungen und Zusagen von 70,7 Mrd € (davon 42,8 Mrd € als direkte militärische Hilfe) waren die USA im genannten Zeitraum der wichtigste Unterstützer der Ukraine. Die EU-Institutionen nahmen mit 35,1 Mrd € (größtenteils in Form finanzieller Hilfen) den zweiten Rang ein. Es folgten weitere Staaten der G-7, der NATO und der EU mit ihren bilateralen Leistungen: Großbritannien und Deutschland (mit jeweils 10,7 Mrd €), Japan (mit 6,6 Mrd €), Kanada (mit 5,3 Mrd €) und Polen (mit 4,3 Mrd €). Rechnet man die EU-Leistungen anteilmäßig den Mitgliedstaaten zu, rangierte Deutschland mit 18,0 Mrd € direkt hinter den USA. Gemessen an ihrer Wirtschaftskraft leisteten jedoch die baltischen Staaten die stärkste Unterstützung für die Ukraine. An der Spitze stand Estland, dessen bilaterale Ukraine-Hilfe 1,26 % des BIP ausmachte, vor Lettland und Litauen. Auf dem vierten Rang folgte Polen mit 0,68 % des BIP. Von den großen G-7-Staaten lag Großbritannien auf Rang 10 (0,37 %), die USA belegten Rang 12 (mit 0,33 %), Deutschland Rang 17 (mit 0,27 % des BIP).
Ein weiteres Element der Unterstützung für die Ukraine waren die von den westlichen Staaten beschlossenen wirtschaftlichen Sanktionen gegen Russland. Deren Ziel ist es, die Möglichkeiten Russlands zur Finanzierung des Kriegs und zur Aufrüstung einzuschränken. Unterstützung erhält die Ukraine zudem durch Geheimdienstinformationen, insbesondere von Seiten Großbritanniens und der USA.
Auf finanzielle und militärische Hilfe anderer Staaten wird die Ukraine auch langfristig angewiesen sein. Im März 2023 schätzte die Weltbank allein die Kosten des Wiederaufbaus nach dem Krieg auf mehr als 380 Mrd €.

Ausgabe: 09/2023
Produktformat: eps-Version, Komplette Online-Ausgabe als PDF-Datei.
Reihe: 53
Reihentitel: Zahlenbilder
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