Unterstützung für die Ukraine

Unterstützung für die Ukraine

Infografik Nr. 840759

Im Februar 2022 griff Russland das Nachbarland Ukraine an und entfachte damit einen erbitterten und verlustreichen Krieg. Bei der Abwehr dieses Angriffs wird die Ukraine seither vor allem durch die westliche Staatenwelt unterstützt. Das Kieler Institut für Weltwirtschaft erfasst die militärischen, finanziellen und humanitären Hilfen. Wichtige Ergebnisse in diesem ZAHLENBILD!

Welchen Download brauchen Sie?

Der russische Angriff auf die Ukraine im Februar 2022 löste eine breite Unterstützung... mehr
Mehr Details zu "Unterstützung für die Ukraine"

Der russische Angriff auf die Ukraine im Februar 2022 löste eine breite Unterstützung vor allem westlicher Staaten für das angegriffene Land aus. Und das nicht nur in Worten, sondern in Form umfangreicher finanzieller, militärischer und humanitärer Hilfe. Das Kieler Institut für Weltwirtschaft erfasst mit seinem Ukraine Support Tracker die internationalen Leistungen und Hilfe-Zusagen an die ukrainische Regierung. Seinen Erhebungen zufolge erhielt die Ukraine vom 24.1.2022 (dem Tag des Abbruchs der diplomatischen Beziehungen zwischen Kiew und Moskau) bis zum 31. Oktober 2024 Hilfen im Gesamtvolumen von 232,2 Mrd €. Davon entfielen 122,2 Mrd € auf militärische Unterstützung (Waffenlieferungen und für den Ankauf von Waffen und Munition bestimmte Mittel), 92,2 Mrd € auf finanzielle Hilfe und 17,8 Mrd € auf humanitäre Hilfe.

Mit bilateralen Leistungen von 88,3 Mrd € (davon 59,9 Mrd € als direkte militärische Hilfe) waren die USA im genannten Zeitraum der wichtigste Unterstützer der Ukraine. Die EU-Institutionen nahmen mit 44,7 Mrd € (größtenteils in Form finanzieller Hilfen) den zweiten Rang ein. Es folgten weitere Staaten der G-7, der NATO und der EU mit ihren bilateralen Leistungen: Deutschland, Großbritannien, Japan und Kanada. Rechnet man die EU-Leistungen anteilmäßig den Mitgliedstaaten zu, rangierte Deutschland mit 25,8 Mrd € direkt hinter den USA. Gemessen an ihrer Wirtschaftskraft leisteten jedoch die baltischen und nordischen Staaten die stärkste Unterstützung für die Ukraine. An der Spitze stand Estland, dessen bilaterale Ukraine-Hilfe 2,20% des BIP von 2021 ausmachte, vor Dänemark und Litauen. In weiterem Abstand folgten Polen (0,72%), Großbritannien (0,51%), die USA (mit 0,41%), Deutschland (mit 0,40) und Frankreich (0,18%). Für die Aufnahme ukrainischer Flüchtlinge im Ausland wurden bis Oktober 2024 zusätzlich rund 125,5 Mrd € aufgewandt, davon allein 33,0 Mrd € durch Deutschland und 28,0 Mrd € durch Polen. Fraglich ist, wie sich die Hilfe für die Ukraine nach der Übernahme der US-Präsidentschaft durch Donald Trump im Januar 2025 entwickelt.

Ein weiteres Element der Unterstützung für die Ukraine sind die von den westlichen Staaten beschlossenen wirtschaftlichen Sanktionen gegen Russland. Deren Ziel ist es, die Möglichkeiten Russlands zur Finanzierung des Kriegs und zur Aufrüstung einzuschränken.

Auf finanzielle und militärische Hilfe anderer Staaten wird die Ukraine auch langfristig angewiesen sein. Im Februar 2024 schätzte die Weltbank die Kosten des Wiederaufbaus in den ersten zehn Jahren nach dem Krieg auf 486 Mrd US-$. 

Ausgabe: 01/2025
Produktformat: eps-Version, Komplette Online-Ausgabe als PDF-Datei.
Reihe: 53
Reihentitel: Zahlenbilder