Die Welt-Energievorräte

Die Welt-Energievorräte

Infografik Nr. 635410

Seit der Ölkrise von 1973 hat sich der globale Energiebedarf weit mehr als verdoppelt. In den Schwellen- und Entwicklungsländern steigt die Nachfrage nach Energierohstoffen in raschem Tempo an, während sie sich in den Industrieländern auf hohem Niveau eingependelt hat. Die Versorgung mit Energie bleibt deshalb eines der beherrschenden Zukunftsthemen der Weltwirtschaft und der Weltpolitik.

Aber wie groß sind die Energievorräte überhaupt? Die Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe (BGR) kommt in Berechnungen für das Jahr 2018 zu dem Ergebnis, dass auf unserem Planeten Energiereserven von rund 1 390 Mrd Tonnen Steinkohleneinheiten (t SKE) oder 40 770 Exajoule lagern. Beim gegenwärtigen Jahresverbrauch würden sie rechnerisch für etwa 70 Jahre reichen.

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Seit der Ölkrise von 1973 hat sich der globale Energiebedarf weit mehr als verdoppelt. In den Schwellen- und Entwicklungsländern steigt die Nachfrage nach Energierohstoffen in raschem Tempo an, während sie sich in den Industrieländern auf hohem Niveau eingependelt hat. Die Versorgung mit Energie bleibt deshalb eines der beherrschenden Zukunftsthemen der Weltwirtschaft und der Weltpolitik. Da die erneuerbaren Energien vorerst weniger als ein Fünftel des Endenergiebedarfs decken, steht die Nutzung der auf der Erde vorhandenen fossilen und nuklearen Energierohstoffe weiterhin im Vordergrund. Noch ist nicht absehbar, wie schnell und in welchem Umfang erneuerbare Energien diese Energiequellen ablösen können.

Aber wie groß sind die Energievorräte überhaupt? Die Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe( BGR) kommt in Berechnungen für das Jahr 2018 zu dem Ergebnis, dass auf unserem Planeten Energiereserven von rund 1390 Mrd Tonnen Steinkohleneinheiten (t SKE) oder 40 770 Exajoule lagern. Beim gegenwärtigen Jahresverbrauch würden sie rechnerisch für etwa 70 Jahre reichen. Reserven sind Energievorräte, die unter den heutigen technischen und wirtschaftlichen Bedingungen und beim derzeitigen geologischen Kenntnisstand gewonnen werden können. Mit 759 Mrd t SKE macht die Kohle (Steinkohle, Braunkohle) gut die Hälfte der vorhandenen Reserven aus. Der Anteil des Erdöls wird auf rund 247 Mrd t SKE veranschlagt. Hinzu kommen 101 Mrd t SKE aus Ölschiefer-, Ölsand- und Schwerstöl-Lagerstätten. Die Erdgasreserven beziffern sich auf 262 Mrd t SKE. Mit weiteren 22 Mrd t SKE gehen schließlich die Kernbrennstoffe (Uran, Thorium) in die Bestandsaufnahme ein.

Weit umfangreicher als die aus heutiger Sicht verfügbaren Reserven sind die geschätzten Energieressourcen. Dabei handelt es sich um Energieschätze, die noch nicht entdeckt, aber geologisch möglich sind oder deren Förderung sich erst bei höheren Energiepreisen lohnt. Sie werden in der BGR-Studie auf rund 16 950 Mrd t SKE oder 496 900 Exajoule veranschlagt. Davon entfallen allein 15 102 Mrd t SKE auf die Kohle, während von den konventionell geförderten Kohlenwasserstoffen –Erdöl und Erdgas– ein zusätzlicher Beitrag von 305 bzw. 420 Mrd SKE erwartet wird. Aus Ölschiefer, Ölsanden usw. ließe sich weiteres Öl in einer Größenordnung von 411 Mrd t SKE gewinnen. Ein ähnlich großes Potenzial (von schätzungsweise 395 Mrd t SKE) steckt in den „unkonventionellen“ Erdgasvorkommen. Dabei handelt es sich um Methan aus Kohlelagerstätten und Schiefergestein. Bei den Kernbrennstoffen werden die zusätzlichen Ressourcen auf etwa 321 Mrd t SKE geschätzt.

Ausgabe: 11/2020
Produktformat: Komplette Online-Ausgabe als PDF-Datei.
Reihe: 53
Reihentitel: Zahlenbilder
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