Versorgung mit Wasser
Infografik Nr. 665030
Wasser ist überall auf der Welt die unabdingbare Voraussetzung für jede Form von Leben. Ein Mensch kann im Extremfall über Wochen ohne feste Nahrung überleben, aber nur wenige Tage ohne Wasser. Di ...
Wasser ist überall auf der Welt die unabdingbare Voraussetzung für jede Form von Leben. Ein Mensch kann im Extremfall über Wochen ohne feste Nahrung überleben, aber nur wenige Tage ohne Wasser. Die stabile und sichere Versorgung mit Trinkwasser muss daher Grundbestandteil jeder Entwicklungspolitik sein, gerade für die ärmsten Länder. Im Rahmen der Millenniumsziele für den Zeitraum bis 2015 sollte der Anteil der Bevölkerung ohne Zugang zu sauberem Wasser gegenüber dem Stand von 1990 halbiert werden. Dieses Ziel wurde 2010 erreicht. Die an die Millenniumsziele anknüpfende Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung ist ambitionierter: Laut Ziel 6.1 soll bis 2030 der Zugang zu sicheren und erschwinglichen Trinkwasserquellen „für alle“ gewährleistet sein.
Als Indikator, um die Fortschritte auf dem Weg dorthin zu messen, gilt der Anteil der Bevölkerung mit Zugang zu einer sicheren Trinkwasserquelle – also einer, die sich an Ort und Stelle befindet, jederzeit verfügbar und sauber ist. Eine solche Quelle nutzten 2015 nach Schätzungen von UNESCO und der WHO rund 71 % der Weltbevölkerung. Weiteren 18 % stand zumindest ein Basis-Zugang zur Verfügung: Eine Trinkwasserquelle, die zwar nicht am Ort und jederzeit nutzbar ist, aber ausreichend vor Verschmutzung geschützt und innerhalb von 30 Minuten zu erreichen. 844 Mio Menschen fehlte jedoch selbst ein solcher Zugang; 263 Mio konnten ihr Trinkwasser zwar aus einer sauberen Quelle beziehen, mussten dafür aber einen Weg von mehr als 30 Minuten zurücklegen.
Unter allen Weltregionen ist die Trinkwasserversorgung in Afrika südlich der Sahara mit Abstand am schlechtesten. Für mehr als drei Viertel (76 %) der Bevölkerung gab es dort keine sichere Trinkwasserquelle am Ort, und mehr als die Hälfte (54 %) hatte nicht einmal einen Basis-Zugang, also selbst in 30 Minuten Entfernung keine Wasserquelle, die frei von Fäkalien oder chemischer Verschmutzung war. Mangelhaft war aber auch die Lage in Zentral- und Südasien, wo im regionalen Durchschnitt 43 % der Bevölkerung keine sichere Quelle am Ort und 39 % keinen Basis-Zugang hatten.
Neben regionalen und nationalen Unterschieden zeigen sich auch im Innern von Staaten teils erhebliche Ungleichheiten. So können Qualität und Reichweite der Trinkwasserversorgung innerhalb desselben Landes von Gebiet zu Gebiet stark variieren. Generell ist die Versorgung in der Stadt besser als auf dem Land – ein Gefälle, das in Staaten mit ohnehin schlechten Zugangsquoten besonders ausgeprägt ist. In solchen Ländern ist auch die Kluft bei der Versorgung reicher und armer Bevölkerungsteile groß.
Ausgabe: | 10/2017 |
Produktformat: | Komplette Online-Ausgabe als PDF-Datei. |
Reihe: | 53 |
Reihentitel: | Zahlenbilder |