Die Wälder der Erde

Die Wälder der Erde

Infografik Nr. 678135

Von den Vereinten Nationen wurde das Jahr 2011 zum „Internationalen Jahr des Waldes“ ausgerufen. Die Weltorganisation erinnerte damit an die vielfältigen Nutz- und Schutzfunktionen der ...

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Von den Vereinten Nationen wurde das Jahr 2011 zum „Internationalen Jahr des Waldes“ ausgerufen. Die Weltorganisation erinnerte damit an die vielfältigen Nutz- und Schutzfunktionen der Wälder und an die Notwendigkeit, sie in ihrem Bestand auch für künftige Generationen zu erhalten. Mit 4 Milliarden Hektar bedecken die Wälder fast ein Drittel (30 %) der gesamten Landfläche der Erde. Dicht bewaldet sind vor allem die feucht-heiße Vegetationszone um den Äquator und die kalt-gemäßigte Taiga der nördlichen Erdhalbkugel. Auf einem Drittel der globalen Waldflächen haben sich die von menschlichen Eingriffen weitgehend unberührten Primärwälder erhalten, die für die Erhaltung der biologischen Artenvielfalt von unschätzbarer Bedeutung sind. Allerdings ist der Primärwald, zumal der tropische Regenwald, auf dem Rückzug. Jahr für Jahr gehen in den tropischen Ländern unter dem Strich rund 7 Millionen Hektar Wald verloren, meist durch Rodung für landwirtschaftliche Zwecke.

Der Wald leistet einen entscheidenden Beitrag zum Klimaschutz. Nach Schätzungen der UN-Organisation für Ernährung und Landwirtschaft (FAO) speichern die Wälder der Erde in ihrer Biomasse rund 296 Mrd Tonnen Kohlenstoff (gegenüber 800 Mrd Tonnen in der Atmosphäre). Wachsende Wälder könnten weitere Mengen Kohlenstoff aufnehmen. Der natürlichen Speicherung steht aber die Freisetzung von CO2 durch Entwaldung, Verwertung von Holz und Waldbrände gegenüber, so dass die Speicherkapazität der Wälder unter dem Strich derzeit um rund 0,3 Mrd Tonnen Kohlenstoff pro Jahr abnimmt. Um die Wälder in ihrer Funktion für das Klima zu bewahren, wurden sie in Paris Ende 2015 erstmals in ein Klimaschutzabkommen aufgenommen. Die schützenden Funktionen des Waldes stehen auch bei nahezu einem Drittel der Waldfläche im Vordergrund, das als Wasserspeicher, zur Verhinderung von Bodenerosion, zur Lawinenabwehr und zur Stabilisierung von Wüsten- und Küstenzonen dient.

Etwa 30 % der Wälder werden in erster Linie wirtschaftlich genutzt, das heißt zur Gewinnung von Holz und anderen Produkten. Der jährliche Holzeinschlag belief sich zuletzt auf etwa 3,0 Mrd Kubikmeter weltweit. 12,7 Millionen Menschen fanden in den Wäldern Arbeit (2010).

Folgt man einem Bericht in der Zeitschrift Science vom Mai 2017, müssen die bisherigen Angaben über die Waldbestände auf der Erde wohl deutlich nach oben korrigiert werden. Ein Forscherteam kam durch genauere Auswertung von Satellitenaufnahmen zu dem Schluss, dass vor allem der Bestand an Trockenwäldern bislang weit unterschätzt wurde.

Ausgabe: 05/2017
Produktformat: Komplette Online-Ausgabe als PDF-Datei.
Reihe: 53
Reihentitel: Zahlenbilder
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