Energie: Verbrauch und Reserven nach Weltregionen

Energie: Verbrauch und Reserven nach Weltregionen

Infografik Nr. 635420

Der globale Energieverbrauch steigt stetig an. Das ZAHLENBILD zeigt Verbrauch und Reserven nicht erneuerbarer Energien der einzelnen Weltregionen.

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Der globale Energieverbrauch steigt unablässig an. Allein zwischen 2000 und 2019 nahm er um fast die Hälfte zu – von 9 420 auf rund 13 950 Mio Tonnen Öleinheiten (toe). Seit 1970 hat er sich nahezu verdreifacht. Rückgänge gab es nur während der 2. Ölkrise (1980-82) und in der Finanzkrise (2009). Auch 2020 geriet der langjährige Aufwärtstrend wegen der Corona-Pandemie vorübergehend ins Stocken.

Zwar stagniert der Primärenergieverbrauch der westlichen Industriestaaten schon seit 2008, doch geben längst die Schwellenländer, allen voran China, das Tempo der Entwicklung auf den Energiemärkten an. 2006 lagen die OECD-Industrieländer beim Energieverbrauch noch etwa gleichauf mit der übrigen Welt; 2019 entfielen auf sie nur noch 40 % des Gesamtverbrauchs. Damit haben sich auch die Gewichte zwischen den Weltregionen verschoben. Der Schwerpunkt der Energienachfrage liegt heute auf der Region Süd- und Ostasien/Pazifik, 2019 mit einem Anteil von allein 44 % am globalen Primärenergieverbrauch. Es folgen Nordamerika (20 %) und Europa (14 %) vor den GUS-Staaten und dem Nahen Osten (mit je knapp 7 %). Auf Süd- und Mittelamerika kamen 5 %, auf Afrika nur gut 3 % des Verbrauchs marktmäßig gehandelter Energieträger.

Zur Deckung des Energiebedarfs werden vor allem die fossilen Energierohstoffe genutzt: Kohle, Öl und Gas. Jahrzehntelang war es üblich, dem jährlichen Verbrauch die bekannten Reserven dieser Energieträger gegenüberzustellen und so die voraussichtliche Reichweite der Vorräte abzuschätzen. Die Erschließung und Sicherung der Energiequellen, möglichst in der eigenen Weltregion, wurde zu einem entscheidenden Faktor der von den Großmächten betriebenen Geopolitik. Aber diese Betrachtungsweise wird allmählich in Frage gestellt. Denn der Klimawandel zwingt dazu, die Energieversorgung möglichst bald von den fossilen Rohstoffen auf klimaneutrale Quellen umzustellen.

In der Übergangszeit spielen die fossilen Energieträger und die Verteilung der Energiereserven über die Erde noch eine wichtige Rolle. Aber sie verlieren an Bedeutung, je mehr sich die erneuerbaren Energien künftig in den Vordergrund schieben. Derzeit ist der Beitrag der modernen Erneuerbaren (also ohne traditionelle Bio-Brennstoffe wie Feuerholz oder Dung) noch recht gering: 2019 belief er sich auf rund 690 Mio toe, knapp 5 % des globalen Primärenergieverbrauchs. In der EU lag ihr Anteil aber schon bei 11 %. Und mit dem Ausstieg aus der Kohle und der insgesamt fortschreitenden Entkarbonisierung des Energieverbrauchs wird er weiter ansteigen.

Ausgabe: 12/2020
Produktformat: Komplette Online-Ausgabe als PDF-Datei.
Reihe: 53
Reihentitel: Zahlenbilder
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