Der Abfall der Welt
Infografik Nr. 665028
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Im Jahr 2016 wurden weltweit rund 2 Milliarden Tonnen Müll produziert. Das geht aus Schätzungen der Weltbank hervor, die auf nationalen Statistiken und anderen Quellen, vorwiegend aus den Jahren zwischen 2011 und 2017, basieren. Genauer gesagt handelt es sich dabei um Siedlungsabfälle. Nicht mit einbezogen wurden Abfälle aus Industrie und Landwirtschaft, Abfälle aus Bautätigkeit und Abrissen, Klärschlämme, Giftmüll und Elektroschrott. Laut Prognose der Weltbank wird die Müllproduktion in Zukunft das Bevölkerungswachstum überholen und im Jahr 2050 bei weltweit 3,4 Mrd Tonnen liegen. In Ländern mit niedrigem Einkommen rechnet die Weltbank sogar mit mehr als einer Verdreifachung der derzeitigen Müllmenge.
Der Großteil des Abfallaufkommens entsteht in Ostasien und dem Pazifikraum, wo 2016 schätzungsweise 468 Mio Tonnen Müll produziert wurden; das entsprach 23 % der globalen Abfallmenge. An zweiter Stelle rangierte Europa und Zentralasien mit einem Anteil von 20 % vor Südasien (17 %), Nordamerika (14 %) und Lateinamerika (11 %). Geringere Mengen fielen in Afrika südlich der Sahara (9 %) sowie im Nahen Osten und Nordafrika an (6 %). Pro Kopf gesehen liegen die reichen Länder in Nordamerika und Europa aber weit vorne. Denn die Müllmenge hängt eng mit ökonomischem Wohlstand zusammen: Sie ist ein natürliches Nebenprodukt von wirtschaftlicher Entwicklung, Urbanisierung und Massenkonsum. So produzieren die Menschen in den USA Tag für Tag 2,24 kg Müll pro Kopf. Das liegt deutlich höher als der globale Durchschnitt von 0,74 kg. Auch die Deutschen gehören mit rund 1,7 kg pro Kopf und Tag zu den größten Müllproduzenten – nicht nur weltweit, sondern auch im europäischen Vergleich.
Unter den Abfallarten bildet der organische Müll aus Nahrungsmittelresten und Grünabfällen mit 44 % den größten Anteil an der weltweiten Müllmenge. Weitere 38 % sind Abfälle aus recycelbaren Feststoffen wie Plastik, Papier, Pappe, Metall und Glas. Mit steigendem Pro-Kopf-Einkommen nimmt jedoch der Anteil des nicht-organischen Mülls zu. So besteht in Ländern mit mittlerem und niedrigem Einkommen etwa die Hälfte des Mülls aus Lebensmitteln und Grünabfällen, in den reichen Industriestaaten liegt deren Anteil nur noch bei etwa einem Drittel. Den Großteil machen dort die Abfälle der Verpackungen von Konsumgütern aus, insbesondere Papier und Plastik.
Eine angemessene Abfallentsorgung in kontrollierten Mülldeponien oder Entsorgungsanlagen findet fast ausschließlich in Ländern mit hohem bzw. oberem mittlerem Einkommen statt. Wilde Müllkippen sind in den Industriestaaten die Ausnahme (nur 2 %), in armen Ländern aber die Regel (über 90 %).
Ausgabe: | 10/2019 |
Produktformat: | Komplette Online-Ausgabe als PDF-Datei. |
Reihe: | 53 |
Reihentitel: | Zahlenbilder |
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