Das Klima der Zukunft – Klimaszenarien

Das Klima der Zukunft – Klimaszenarien

Infografik Nr. 665036

Wie sich das Klima in Zukunft entwickeln wird, liegt auch in unserer Hand. Gelingt es, die Emissionen von Treibhausgasen drastisch zu senken, wäre langfristig sogar eine Umkehr des Trends zur globalen Erwärmung möglich. Umgekehrt verschlimmert jede weitere Erwärmung die Folgen für Mensch und Umwelt. Das ZAHLENBILD stellt drei mögliche Klimazukünfte vor, wie sie der IPCC modelliert hat.

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Der Klimawandel ist unbestreitbar und zu einem wesentlichen Anteil menschengemacht – das sind die Erkenntnisse der überwältigenden Mehrheit der Forschenden, die in den Berichten des Weltklimarates (IPCC) zusammengefasst werden. Auch die Zukunft des Klimas liegt in unseren Händen. Entscheidend ist vor allem die Entwicklung der Treibhausgasemissionen, denn davon wird abhängen, wie stark sich die Erde erwärmt – mit allen Folgen für Mensch und Umwelt. In seinem sechsten Sachstandsbericht modelliert das IPCC fünf verschiedene Emissionsszenarien. Das Startjahr ist 2015, die entsprechenden Klimaveränderungen werden für die nahe Zukunft (2021-2040), mittelfristig (2041-2060) und langfristig (2081-2100) gegenübergestellt. Die Vergleichsgröße für die globale Oberflächentemperatur ist bei allen Szenarien der Durchschnittswert der Jahre 1850-1900.

Drei Szenarien seien hier vorgestellt. Im pessimistischen Modell mit sehr hohen Emissionen (SSP5-8.5) würde der CO2-Ausstoß bis weit über die Jahrhunderthälfte hinaus steil ansteigen, dann abflachen und erst gegen Ende des Jahrhunderts langsam abnehmen. Die Folge wäre eine Erwärmung um 2,4 °C auf mittlere Sicht und sogar um 4,4 °C bis 2100. Realistischer scheint das mittlere Szenario (SSP2-4.5). Es schreibt das Niveau der heutigen Emissionen für die nächsten Jahrzehnte bis etwa 2050 fort und lässt sie anschließend schneller absinken. Diese Entwicklung ginge mit einem Anstieg der globalen Oberflächentemperatur um 2,0 °C bis 2050 und um 2,7 °C bis 2100 einher. Auch in dieser Modellierung muss daher mit katastrophalen Auswirkungen auf menschliche und natürliche Systeme gerechnet werden. Anders sieht es im Szenario mit sehr niedrigen Emissionen (SSP1-1.9) aus. Der CO2-Ausstoß wäre darin nach 2050 sogar netto negativ – das heißt, die Menschheit würde dann weniger Kohlendioxid emittieren als sie der Atmosphäre entnimmt, zum Beispiel durch die Erweiterung natürlicher Senken, durch chemische Verfahren, Aufforstung oder Kohlenstoffspeicherung. In diesem Szenario wäre es sogar möglich, dass der Trend der Erderwärmung zumindest langfristig umgekehrt wird: Ab der Jahrhundertmitte könnte die globale Oberflächentemperatur sinken und die Erwärmung bis 2100 auf etwa 1,4 °C zurückgehen.

Die Modelle des IPCC sind hypothetisch, Fragen der politischen und sozioökonomischen Machbarkeit oder der Wahrscheinlichkeit ihres Eintretens sind ausdrücklich nicht Teil der Bewertung. Klar ist aber, dass jeder Zuwachs der Erwärmung häufigere und intensivere Wetterextreme wie Hitzewellen, Stürme, Starkniederschläge und Dürren nach sich zieht. Handlungsdruck besteht also genug.

Ausgabe: 06/2022
Produktformat: eps-Version, Komplette Online-Ausgabe als PDF-Datei.
Reihe: 53
Reihentitel: Zahlenbilder
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