Aus für den Verbrenner-Pkw

Aus für den Verbrenner-Pkw

Infografik Nr. 665070

Soll der Anstieg der Erderwärmung gebremst werden, müssen die auch Treibhausgasemissionen des Verkehrssektors zurückgehen. Die EU und eine Reihe weiterer Länder und Regionen haben sich darauf festgelegt, ab einem bestimmten Zeitpunkt keine Pkw mit umweltschädlichen Abgasen mehr zuzulassen. Die Karte zeigt, welche Länder das sind und welche noch abseits stehen.

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Der Straßenverkehr verursachte 2021 rund 15 % der CO2-Emissionen weltweit (5,5 von insgesamt 36,3 Mrd Tonnen CO2). Sollen die Klimaziele des Pariser Übereinkommens von 2016 erreicht werden, ist es deshalb unverzichtbar, dass auch dieser Verbrauchssektor seinen Ausstoß an Treibhausgasen verringert. Bislang ist er mehr als jeder andere auf fossile Energiequellen angewiesen. Ungelöste technische Fragen und mangelndes Problembewusstsein bei Verbrauchern, Produzenten und Politikern standen einer Veränderung lange im Weg. Inzwischen zeichnet sich aber eine Wende zu einem emissionsärmeren Verkehrssektor ab. So unterschrieben 35 Staaten eine Erklärung zum Klimagipfel in Glasgow 2021, nach der sie dafür eintreten wollen, dass ab 2040 – in den führenden Märkten spätestens ab 2035 – nur noch emissionsfreie Pkw und Lieferwagen verkauft werden. Auch zahlreiche Städte und Regionen, Organisationen und mehrere große Autohersteller schlossen sich dieser Erklärung an.

Einige Staaten sind aber schon weiter und haben politische Entscheidungen über das Ende des Verbrennungsmotors in Pkws bzw. leichten Nutzfahrzeugen getroffen. Im Oktober 2022 verständigten sich das Europäische Parlament und der EU-Ministerrat auf schärfere Emissionsziele für neue Pkws und Lieferwagen. Ab 2035 sollen in der EU nur noch Neufahrzeuge zugelassen werden, die im Betrieb kein CO2 ausstoßen. Als Zwischenziel für 2030 ist eine Senkung des CO2-Ausstoßes um 55 % (für Pkw) bzw. 50 % (für Lieferwagen) gegenüber 2021 vorgesehen. Die Regelung lässt die Möglichkeit offen, ab 2035 neben Autos mit Batterie oder Brennstoffzelle auch Fahrzeuge mit Verbrennungsmotor zuzulassen, die klimaneutral mit synthetischen Treibstoffen (E-fuels) oder Wasserstoff betrieben werden.

Norwegen hat mit dem Jahr 2025 den mit Abstand frühesten Termin für das Verbot neuer Verbrenner-Autos beschlossen. In Island und Singapur dürfen ab 2030 keine neuen Pkws mit fossilem Antrieb mehr auf den Markt kommen. Diesen Verbotstermin haben auch der US-Bundesstaat Washington und die australische Hauptstadtregion Canberra vorgesehen. Einige weitere Staaten oder US-Bundesstaaten (u.a. Großbritannien, Kanada, Chile, Kalifornien) folgen mit dem Jahr 2035. Die Autonation Japan will sich dagegen nicht ganz vom Verbrenner-Pkw verabschieden. Dort setzt man auf Elektroautos, einschließlich normaler Hybridfahrzeuge, um den CO2-Ausstoß zu reduzieren. In China ist noch keine Entscheidung zum Ausstieg aus dem Verbrenner-Pkw gefallen. Indien hat das Jahr 2040 ins Auge gefasst; dort weist man auf die Notwendigkeit hin, auch für die vielen zwei- und dreirädrigen Leichtfahrzeuge eine klimaneutrale Lösung zu finden.

Ausgabe: 01/2023
Produktformat: eps-Version, Komplette Online-Ausgabe als PDF-Datei.
Reihe: 53
Reihentitel: Zahlenbilder
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