Weltgeld Sonderziehungsrechte

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Infografik Nr. 625155

Weltgeld Sonderziehungsrechte

Sonderziehungsrechte (special drawing rights) sind internationales Buchgeld, das vom Internationalen Währungsfonds (IWF) 1969 geschaffen wur ...

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Weltgeld Sonderziehungsrechte

Sonderziehungsrechte (special drawing rights) sind internationales Buchgeld, das vom Internationalen Währungsfonds (IWF) 1969 geschaffen wurde. Sie sollten dem damals befürchteten Mangel an internationaler Liquidität (in Form von Gold und US-Dollar) abhelfen, der das Wachstum des Welthandels hätte behindern können. Sonderziehungsrechte (SZR) können von den Mitgliedsländern des IWF wie Gold und Devisen als Reservemedium gehalten werden; sie gewähren ein Anrecht auf den Kauf fremder Währungen und lassen sich damit wie die traditionellen Währungsreserven zur Finanzierung von Zahlungsbilanzdefiziten einsetzen. Die ursprüngliche Annahme, sie könnten zum wichtigsten Reservemedium im Weltwährungssystem werden, ging aber nicht in Erfüllung. Den IWF-Mitgliedstaaten wurden entsprechend ihrer Quote beim Weltwährungsfonds bisher mehrfach in größeren Zeitabständen Sonderziehungsrechte zugeteilt. Die Summe der Zuweisungen beläuft sich derzeit auf 204,1 Milliarden SZR, von denen allein 182,6 Mrd im Jahr 2009 freigegeben wurden. Dieser beispiellose Schritt sollte vor allem jenen Staaten helfen, die durch die globale Finanz- und Wirtschaftskrise in schwere Zahlungsbilanznöte geraten waren.

Ein Sonderziehungsrecht entsprach anfangs dem festen Gegenwert von 0,888671 Gramm Gold (bzw. einem US-Dollar). Mit dem Übergang zu flexiblen Wechselkursen und der Aufhebung des offiziellen Goldpreises wurde dieser Maßstab unbrauchbar. Ab Juli 1974 erfolgte die Umrechnung des SZR in nationale Währungen stattdessen auf der Grundlage eines Währungskorbs, der sich aus den Währungen von 16 Ländern zusammensetzte. Anfang 1981 wurde der Korb auf die fünf wichtigsten Handelswährungen beschränkt. Dies sollte die Verwendung des Sonderziehungsrechts als internationale Rechnungseinheit erleichtern, als die es seit 1978 auch offiziell eingeführt ist. Zum 1.1.1999 trat der Euro im SZR-Korb an die Stelle der D-Mark und des französischen Franc. Zusammensetzung und Gewichtung des Korbs werden alle fünf Jahre überprüft. Als Ergebnis der Revision vom November 2015 fasste der IWF-Gouverneursrat den Beschluss, die Zusammensetzung des SZR-Währungskorbs durch die Aufnahme der chinesischen Währung Renminbi zum 1. Oktober 2016 zu verändern. Der IWF erkennt damit die Bedeutung des Renminbi als Welthandelswährung an und bescheinigt ihm, eine starke Rolle auf dem Devisenmarkt zu spielen und als Mittel für internationale Zahlungen „frei verwendbar“ zu sein.

Der IWF berechnet aus den Korb-Anteilen täglich anhand der Londoner Devisenkurse den Gegenwert eines SZR in US-Dollar (1.12.2015: 1 SZR = 1,373920 US-Dollar).

Ausgabe: 12/2015
Produktformat: Komplette Online-Ausgabe als PDF-Datei.
Reihe: 53
Reihentitel: Zahlenbilder
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