Millenniumsziele 1-6:Armut/Bildung/Gesundheit
Infografik Nr. 625291
Millenniumsziele 1-6: Armut/Bildung/Gesundheit
Die grundlegende Idee der im September 2000 vereinbarten Millenniumsentwicklungsziele bestand darin, der Entwicklungspolitik im ne ...
Millenniumsziele 1-6: Armut/Bildung/Gesundheit
Die grundlegende Idee der im September 2000 vereinbarten Millenniumsentwicklungsziele bestand darin, der Entwicklungspolitik im neuen Jahrtausend durch überprüfbare Ziele und feste zeitliche Vorgaben einen anhaltenden Schub und höhere Effizienz zu verleihen. Um die Fortschritte bei der Umsetzung der acht Millenniumsziele messen zu können, wurden 60 statistische Indikatoren festgelegt. Auf ihrer Basis konnte 2015, als die Frist für die Millenniumsziele ablief, eine erste Bilanz gezogen werden.
Erfolge zeigten sich bei der Bekämpfung extremer Armut: Mussten 1990 noch 1,9 Mrd Menschen (47 % der Bevölkerung der Dritten Welt) mit weniger als 1,25 US-Dollar am Tag auskommen, so waren es 2015 noch schätzungsweise 0,8 Mrd (14 %). Die angestrebte Halbierung der Armutsquote wurde damit sogar weit übertroffen, wenn auch mit starken regionalen Schwankungen. So lebte in Afrika südlich der Sahara immer noch fast die Hälfte der Bevölkerung in extremer Armut. Bei der Eindämmung des Hungers wurde die Zielvorgabe knapp verfehlt: Der Anteil unterernährter Menschen konnte im Zeitraum von 1990 bis 2015 nur annähernd halbiert werden – von rund 23 % auf 13 %. Weltweit waren 2015 noch schätzungsweise 795 Mio Menschen unterernährt, mit Schwerpunkten in Südasien und in Afrika südlich der Sahara.
Das Ziel, bis 2015 allen Kindern eines Jahrgangs eine abgeschlossene Primarschulbildung zu ermöglichen, wurde nicht erreicht. Betrachtet man die Entwicklungsländer im Ganzen, hat sich die Einschulungsquote der Kinder im Grundschulalter zwar von 80 % (1990) auf 91 % (2015) erhöht. Doch bestehen große Unterschiede zwischen einzelnen Entwicklungsregionen, zwischen städtischen und ländlichen Gebieten und zwischen ärmeren und weniger armen Teilen der Bevölkerung. Immerhin ist das Geschlechterverhältnis im Primarschulbereich von 87 Mädchen zu 100 Jungen (1991) auf 98 zu 100 (2015) gestiegen. Das Ziel einer Primarschulbildung für alle wurde inzwischen jedoch auf 2030 verschoben.
In der Verbesserung der Gesundheitssituation sind Teilerfolge erkennbar. So nahm zwischen 1990 und 2015 die Kindersterblichkeit in den ersten fünf Lebensjahren um gut die Hälfte ab (von 90 auf 43 Sterbefälle je 1000 Geborene), die angestrebte Reduktion um zwei Drittel wurde damit aber verfehlt. Bis 2030 soll nun die Zahl der Sterbefälle auf maximal 25 je 1000 Geborene gesenkt werden. Auch in diesem Zusammenhang erweist sich das subsaharische Afrika als äußerst entwicklungsbedürftig: Dort lag die Kindersterblichkeit zuletzt mit 86 Sterbefällen je 1000 Geborene am höchsten, auch wenn sie ausgehend von 179 Sterbefällen je 1000 Geborene (1990) stark reduziert wurde.
Ausgabe: | 09/2016 |
Produktformat: | Komplette Online-Ausgabe als PDF-Datei. |
Reihe: | 53 |
Reihentitel: | Zahlenbilder |