Devisenhandel

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Infografik Nr. 625123

Am Devisenmarkt wird mit ausländischen Währungen gehandelt: Banken, Unternehmen oder auch Einzelpersonen können dort frei handelbare Währungen kaufen oder verkaufen. Dabei ist zu unterscheiden zwischen Devisenkassageschäften, die innerhalb von zwei Werktagen abgewickelt werden, und Devisentermingeschäften, bei denen die Transaktion zum vereinbarten Kurs in einem späteren Zeitpunkt erfolgt.

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Am Devisenmarkt wird mit ausländischen Währungen gehandelt: Banken, Unternehmen oder auch Einzelpersonen können dort frei handelbare Währungen kaufen oder verkaufen. Dabei ist zu unterscheiden zwischen Devisenkassageschäften, die innerhalb von zwei Werktagen abgewickelt werden, und Devisentermingeschäften, bei denen die Transaktion zum vereinbarten Kurs in einem späteren Zeitpunkt erfolgt. Termingeschäfte dienen zur Absicherung von Außenhandelsgeschäften und von Kapitalanlagen gegen Kursrisiken. Als Spekulation bezeichnet man Devisengeschäfte, die allein in der Hoffnung abgeschlossen werden, von der unsicheren künftigen Kursentwicklung zu profitieren.

Die im internationalen Devisenhandel umgewälzten Beträge sprengen den Rahmen des Vorstellbaren. Wie die Bank für Internationalen Zahlungsausgleich (BIZ) berichtet, verzeichneten die Devisenmärkte im April 2019 einen Umsatz von 6 590 Mrd US-Dollar pro Tag. Die BIZ nimmt alle drei Jahre eine Bestandsaufnahme des Devisenhandels vor, in die alle wichtigen Finanzzentren einbezogen sind. Ihren Angaben zufolge hat sich der Tagesumsatz im Devisenhandel 2001-2019 mehr als verfünffacht. Allein zwischen 2004 und 2007 nahm er um rund 70 % zu; und nach der Finanz- und Wirtschaftskrise von 2007/08 hat sich das Volumen der täglich getauschten Devisen bis 2019 nahezu verdoppelt. Das steile Wachstum der letzten Jahre beruhte nicht zuletzt auf der Ausweitung des elektronischen Handels, und zwar speziell des „algorithmischen Handels“, bei dem Computer nach programmierten Vorgaben selbsttätig Aufträge erteilen. So macht sich der sogenannte Hochfrequenzhandel winzigste Preisunterschiede an den Devisenmärkten zunutze, indem er in schneller Folge kleinere Devisengeschäfte auslöst.

Mit Abstand wichtigste Tauschwährung im Devisenhandel ist der US-Dollar, der 2019 allein an 88 % aller Devisenumsätze weltweit beteiligt war. Am häufigsten bildete er ein Tauschpaar mit dem Euro (24 % der Umsätze), am zweithäufigsten wurden US-Dollar gegen japanische Yen (13 %) getauscht. Die Währung mit dem zweitgrößten Tauschvolumen war der Euro mit einem Anteil von 32 % an den globalen Devisentransaktionen. Währungen aufstrebender Volkswirtschaften, insbesondere der chinesische Renminbi und der Hongkong-Dollar, waren in zunehmendem Maß in Devisenumsätze involviert.

Traditionell wichtigster unter den Devisenhandelsplätzen ist Großbritannien (London), wo im April 2019 mehr als zwei Fünftel (43 %) der weltweiten Tauschumsätze abgewickelt wurden; es folgten die USA (17 %) vor Singapur, Hongkong (je 8 %) und Japan (4 %).

Ausgabe: 05/2020
Produktformat: Komplette Online-Ausgabe als PDF-Datei.
Reihe: 53
Reihentitel: Zahlenbilder