Akteure der Entwicklungspolitik

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Infografik Nr. 625310

Akteure der Entwicklungspolitik

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Akteure der Entwicklungspolitik

Als die meisten der heutigen Entwicklungsländer im Zuge der Entkolonialisierung ihre Unabhängigkeit erlangten, stand die Weltpolitik im Schatten des Ost-West-Konfliktes. Entwicklungspolitik war daher von Blockinteressen und geostrategischen Erwägungen dominiert. Mit dem Ende der Blockkonfrontation aber wurde Entwicklungspolitik zunehmend als globale Herausforderung wahrgenommen, die nur gemeinschaftlich bewältigt werden kann. Damit wuchs die Bedeutung zwischenstaatlicher Organisationen für die Formulierung, Koordination und Durchführung der Entwicklungszusammenarbeit. Daneben engagierten sich in wachsendem Maß auch zivilgesellschaftliche, nicht-staatliche Organisationen.

Neben der bilateralen Entwicklungszusammenarbeit einzelner Länder steht die multilaterale Entwicklungspolitik, deren Akteure hauptsächlich im UN-System angesiedelt sind. Die Generalversammlung der Vereinten Nationen, die im Zeichen der UN abgehaltenen Weltkonferenzen und die UN-Sonderorganisationen sind die Orte, an denen die allgemeinen Ziele und Regeln der Entwicklungspolitik diskutiert und beschlossen werden – so z.B. die Millenniumsziele als internationale Agenda für den Zeitraum bis 2015. Primär als Forum für den Nord-Süd-Dialog dient die 1964 auf Initiative der Entwicklungsländer begründete Handels- und Entwicklungskonferenz (UNCTAD). Die Durchführung von Maßnahmen der technischen Zusammenarbeit mit den Entwicklungsländern liegt in erster Linie bei den verschiedenen Fonds und Programmen der Vereinten Nationen. Einen Großteil dieser Aktivitäten kontrolliert das UN-Entwicklungsprogramm (UNDP).

Fragen der Entwicklungsfinanzierung und des globalen Währungs- und Handelssystems werden im Rahmen der Weltbank, des IWF und der WTO verhandelt, die als eigenständige Organisationen dem UN-System angegliedert sind. Die entwicklungspolitische Bedeutung von Weltbank und IWF besteht hauptsächlich in der Vergabe von Krediten und Zahlungsbilanzhilfen, die an die Bedingung marktwirtschaftlicher Reformen und „guter Regierung“ geknüpft sind. Die WTO soll die Marktchancen der Entwicklungsländer insbesondere durch den Abbau von Handelshemmnissen verbessern. Außerhalb des UN-Systems sind die OECD und die <EU als wichtige entwicklungspolitische Akteure zu nennen.

Seit den 1990er Jahren wird Entwicklungspolitik zunehmend auch von nicht-staatlichen Akteuren getragen. Internationale Nichtregierungsorganisationen (INROs) kirchlicher oder privater Natur unterhalten oft eigene Entwicklungsprojekte und arbeiten dabei teilweise auch mit Staaten zusammen.

Ausgabe: 11/2011
Produktformat: Komplette Online-Ausgabe als PDF-Datei.
Reihe: 53
Reihentitel: Zahlenbilder
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