Transnationale Unternehmen

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Infografik Nr. 632126

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Im Zeichen der Globalisierung wachsen große Unternehmen über die Grenzen der einzelnen Volkswirtschaften hinaus und entwickeln weltweite Strategien. Sie gründen eigene Produktions- und Vertriebsfilialen im Ausland und investieren verstärkt in ausländische Unternehmen, um sich Marktpositionen, Produktionsstandorte und Rohstoffquellen zu sichern, Know-how zu erwerben, Synergieeffekte, Kosten- und Mengenvorteile zu nutzen, von günstigen Steuersätzen oder Währungskursen zu profitieren, Risiken zu streuen oder auch nur, um eine Übernahme durch Konkurrenten zu verhindern.

In den 1990er Jahren nahmen diese Aktivitäten immer größere Ausmaße an. Begünstigt durch die Welle der Marktöffnung und Privatisierung vorher geschützter oder staatlich gelenkter Wirtschaftsbereiche (Verkehrs- und Energiewirtschaft, Telekommunikation) stiegen die internationalen Direktinvestitionen bis auf 1360 Mrd US-$ im Jahr 2000. In der Dotcom-Krise brach diese Entwicklung ab. Einem dramatischen Rückgang 2001-2003 folgte jedoch ein neuer Boom, der 2007 in dem Rekordwert von 1909 Mrd US-$ gipfelte. Auch die Finanz- und Wirtschaftskrise von 2008/09 ließ die grenzüberschreitenden Investitionen vorübergehend schrumpfen. 2015 kletterten sie auf 1774 Mrd $ und blieben auch 2016 nur knapp dahinter zurück: Bei einem Gesamtvolumen von 1746 Mrd $ entfielen 59 % der internationalen Direktinvestitionen auf die entwickelten (Industrie-)Länder sowie 41 % auf die Entwicklungs- und Übergangsländer. Bevorzugte Ziele waren die USA (mit rekordhohen 391 Mrd $) vor Großbritannien (254 Mrd $), China (134 Mrd $), Hongkong (108 Mrd $) und den Niederlanden (92 Mrd $).

Unter den dynamischen Schwellenländern tritt China mit seinen Großunternehmen auch zunehmend selbst als Investor in anderen Ländern und Weltregionen auf, um Zugang zu deren Märkten und deren Produktions-Know-how zu finden (2016 mit 183 Mrd $). Insgesamt erreichten die von den Entwicklungs- und Übergangsländern ausgehenden Direktinvestitionen 2016 einen Umfang von 409 Mrd $ (ohne die Offshore-Finanzzentren in der Karibik). Für die entwickelten Volkswirtschaften standen 1044 Mrd $ zu Buche.

Die Bedeutung transnationaler Unternehmen für die Weltwirtschaft hat sich zuletzt auf hohem Niveau stabilisiert. Die Multis organisieren weltumspannende Wertschöpfungsketten, die schätzungsweise 80 % des gesamten Welthandels hervorbringen. Gemessen an seinem Auslandsvermögen war der britische Ölkonzern Royal Dutch Shell 2016 das größte dieser Unternehmen; der deutsche Volkswagen-Konzern belegte den sechsten Rang.

Ausgabe: 09/2017
Produktformat: Komplette Online-Ausgabe als PDF-Datei.
Reihe: 53
Reihentitel: Zahlenbilder
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