Fremdsprachen an deutschen Schulen

Fremdsprachen an deutschen Schulen

Infografik Nr. 515140

In deutschen Klassenzimmern ist Englisch die mit Abstand am häufigsten gelernte Fremdsprache. Mit deutlichem Abstand folgen Französisch und Latein. Seit einigen Jahren befindet sich aber Spanisch als Zweit- oder Drittsprache auf dem Vormarsch. Welche Gründe sprechen für die eine oder andere Sprache?

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In Deutschland fällt der Fremdsprachenunterricht – wie der Schulunterricht überhaupt – in die Zuständigkeit der Länder und weist deshalb zahlreiche länderspezifische Besonderheiten auf. Aber es gibt auch wichtige Gemeinsamkeiten. So einigten sich die Kultusminister 1957 darauf, Englisch an Mittelschulen und Gymnasien als Pflichtfremdsprache einzuführen. Damit war das Englische als führende Fremdsprache an den Schulen etabliert, wie es ihrer Geltung nach den weltpolitischen Veränderungen durch den Zweiten Weltkrieg und ihrer wachsenden Bedeutung in der Weltwirtschaft entsprach.

Heute nimmt Englisch unangefochten den ersten Rang unter den Fremdsprachen ein, die an den allgemeinbildenden Schulen unterrichtet und gelernt werden. Fast ausnahmslos alle Schülerinnen und Schüler ab der 5. Klasse kommen in ihrer Schulzeit mit dieser Sprache in Berührung, die heute ja auch die bedeutendste Sprache der digitalen Welt und der Popkultur ist. In der Statistik der Schüler, die Fremdsprachen lernen, wird die Dominanz des Englischen deutlich, auch wenn den Zahlen nach in einem Schuljahr „nur“ um die 80 % aller Schüler ab Klasse 5 am Englischunterricht teilnehmen.

Französisch ist die am häufigsten gewählte zweite Fremdsprache. In den an Frankreich angrenzenden Bundesländern wird es auch als erste Fremdsprache angeboten. Fragt man, wie viele Schülerinnen und Schüler im Schuljahr 2022/23 Französisch lernten, kommt man auf einen Anteil von rund 15 %. Der Anteil derjenigen, die in ihrer Schullaufbahn überhaupt für einige Jahre Französisch-Unterricht haben, dürfte aber weit höher liegen. Die verbreiteten Klagen über das abnehmende Interesse an der französischen Sprache sind deshalb mit Vorsicht zu bewerten.

Unbestreitbar ist mit dem Spanischen aber eine konkurrierende Zweit- bzw. Drittsprache auf dem Vormarsch. Mögliche Erklärungen dafür liegen im leichteren Zugang zur spanischen Grammatik, in der wirtschaftlichen Bedeutung des Spanischen als Sprache Süd- und Mittelamerikas und der Beliebtheit Spaniens als Urlaubsland. Erstaunlich stabil hält sich daneben die Fremdsprache Latein. Sie leistet einen Beitrag dazu, Grammatik und Sprachstrukturen der eigenen und anderer Sprachen besser zu verstehen, fördert das logische Denken und ist nach wie vor Voraussetzung für das Studium vor allem geisteswissenschaftlicher Fächer. Russisch, bis zur Wende die Pflichtfremdsprache an den Schulen der DDR, spielt heute nur noch eine marginale Rolle. Weitere Fremdsprachen werden an einzelnen Schulen oder als Sprache des Nachbarlands in Grenzregionen unterrichtet (z.B. Polnisch, Dänisch, Niederländisch).

Ausgabe: 09/2024
Produktformat: eps-Version, Komplette Online-Ausgabe als PDF-Datei.
Reihe: 53
Reihentitel: Zahlenbilder
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