PISA für Erwachsene

PISA für Erwachsene

Infografik Nr. 515545

Im Schülervergleichstest PISA steht das deutsche Bildungswesen regelmäßig auf dem Prüfstand. Aber wie steht es mit den grundlegenden Fähigkeiten der Erwachsenen im Lesen, Rechnen und bei der Bewältigung alltagspraktischer Aufgaben? Antworten darauf liefert ein Vergleichstest, an dem 31 Länder teilnahmen. Die wichtigsten Ergebnisse für Deutschland in diesem ZAHLENBILD!

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Seit dem Jahr 2000 sorgte der internationale Schülervergleichstest PISA in regelmäßigem Abstand für Aufregung in der deutschen Bildungspolitik. Der Testergebnisse, mit denen die Leistungen der Fünfzehnjährigen in den Bereichen Lesen, Naturwissenschaften und Mathematik erfasst wurden, blieben meist hinter den Ansprüchen einer führenden Industriegesellschaft zurück. Doch wie steht es mit den Kompetenzen der Erwachsenen, die privat und bei der Arbeit jeden Tag gefordert sind? Antworten darauf lieferte die PIAAC-Studie, die 2022/23 unter den 16- bis 65-Jährigen in 31 Ländern durchgeführt wurde (PIAAC = Programme for the International Assessment of Adult Competencies). In ihr standen die Fähigkeiten der Erwachsenen beim Lesen, in der Alltagsmathematik und beim Lösen alltagspraktischer Probleme auf dem Prüfstand.

Entgegen manchen Befürchtungen schnitt Deutschland in diesen Befragungen recht passabel ab. In allen drei Bereichen erreichten die Befragten im Ganzen gesehen ein „hohes mittleres Leistungsniveau“, das zugleich über dem Durchschnitt der beteiligten OECD-Länder lag. Andererseits blieb Deutschland aber auch deutlich hinter den führenden Ländern des Kompetenzvergleichs – Finnland, Japan, Schweden, Norwegen und den Niederlanden – zurück.

Als problematisch erscheinen darüber hinaus die großen Unterschiede zwischen den Befragten mit hohem und mit niedrigem Kompetenzniveau. So erreichten beim Lesen 22 % der Erwachsenen nur Ergebnisse auf der Kompetenzstufe 1 oder darunter. Sie konnten also allenfalls kurze Texte verstehen und ihnen konkrete Informationen entnehmen. Weitere 23 % kamen nicht über die Kompetenzstufe 2 hinaus. Demgegenüber erreichten 14 % der Befragten die Kompetenzstufen 4 und 5 und waren mithin in der Lage, auch längere, anspruchsvolle Texte zu verstehen und auszuwerten. Bei der Lesekompetenz, von der im praktischen Leben, etwa im Umgang mit Behörden, ja viel abhängen kann, besteht in Deutschland ein besonders stark ausgeprägter Unterschied zwischen Muttersprachlern und Migranten.

Während Frauen bei der Lesekompetenz etwas besser abschnitten als Männer, hatten die bei der alltagsmathematischen Kompetenz (Beispiel: Berechnen des Bedarfs an Tapetenrollen für eine Wandfläche) einen deutlichen Vorsprung. Beim adaptiven Problemlösen bestand dagegen kein signifikanter Unterschied zwischen den Geschlechtern (hier war z.B. eine Lösung zu finden, auf welcher Fahrtroute zwei Aufgaben nacheinander erledigt werden konnten, wenn jeweils noch zeitliche Vorgaben einzuhalten waren). 

Ausgabe: 02/2025
Produktformat: eps-Version, Komplette Online-Ausgabe als PDF-Datei.
Reihe: 53
Reihentitel: Zahlenbilder
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