Programmangebote im Fernsehen

Programmangebote im Fernsehen

Infografik Nr. 538102

Das ZAHLENBILD erläutert das duale Fernsehsystem aus öffentlich rechtlichen und kommerziell-privaten Sendern und schlüsselt deren Programmstrukturen anschaulich auf. Jetzt herunterladen!

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Mit der Einführung des Privatfernsehens im Jahr 1985 etablierte sich in Deutschland ein duales Fernsehsystem, in dem gebührenfinanzierte öffentlich-rechtliche und kommerzielle private Programme um die Gunst der Zuschauer konkurrieren. Inzwischen können hierzulande mehr als 400 Fernsehprogramme empfangen werden, darunter über 80 Pay-TV-Programme für zahlende Abonnenten. Die Marktpositionen der großen „Senderfamilien“ sind trotz wachsender Konkurrenz aber noch weitgehend stabil. 2020 dominierten die Öffentlich-Rechtlichen mit einem Zuschaueranteil von 49 % vor den privaten Sendern der RTLMediengruppe (22 %) und der ProSiebenSat.1-Gruppe (17 %).

Bei der Programmgestaltung setzen die öffentlich-rechtlichen Sender trotz mancher Angleichungstendenzen nach wie vor deutlich andere Schwerpunkte als die Privaten. Die Programmstrukturen von ARD und ZDF liegen nahe beieinander; andererseits weist auch das Profil der privaten Vollprogramme starke Gemeinsamkeiten auf. Bei ARD und ZDF steht unverändert die Information – mit Nachrichten, Magazinen, Dokumentationen, Reportagen, Diskussionen – im Vordergrund. 2020 fielen beim ZDF 45 % und beim „Ersten“ 43 % des gesamten Programmangebots in diese Kategorie, während sie bei den privaten Hauptprogrammen RTL, Sat.1 und ProSieben zwischen 21 und 11 % der täglichen Sendezeit ausmachten. Auch inhaltlich sind die Informationsangebote der beiden „Lager“ klar voneinander zu unterscheiden. Die Öffentlich-Rechtlichen bevorzugen im Allgemeinen den seriösen Stil und decken ein breiteres politisches Themenspektrum ab; bei den Privaten ist hingegen mehr Platz für Unpolitisches und Alltägliches, für menschliches Verhalten und private Neigungen, für Sensationen und Katastrophen.

Die Stärke des kommerziellen Fernsehens liegt in der Unterhaltung. Mit Spielfilmen und Fernsehserien z.B. bestritt ProSieben 2020 deutlich über die Hälfte (58 %) der gesamten Sendezeit. RTL und Sat.1 setzen dagegen eher auf „Reality-TV“ als auf Filme und Serien: Verbreitet sind dabei „gescriptete“ Formate, die sich als vermeintlich reale Dokumentationen oder Reportagen inszenieren, tatsächlich aber von Laiendarstellern nach einem Drehbuch (Script) gespielt werden. Spitzenreiter im Reality-TV war Sat.1 mit einem Sendeanteil von 36 %, RTL lag mit 24 % an zweiter Stelle. Von den öffentlich-rechtlichen Sendern weichen die privaten Sendeprofile noch in einem weiteren Punkt ab: Als wichtigste Einnahmequelle durchzieht die Werbung deren gesamtes Programm. 2020 belegte sie bei den drei großen Privatsendern jeweils ein Fünftel (20 %) der Sendezeit.

Ausgabe: 08/2021
Produktformat: Komplette Online-Ausgabe als PDF-Datei.
Reihe: 53
Reihentitel: Zahlenbilder
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