Programmangebote im Fernsehen

Programmangebote im Fernsehen

Infografik Nr. 538102

Lineares Fernsehen ist nur noch eine Möglichkeit, bewegte Bilder zu konsumieren - aber nach wie vor die beliebteste. Daher bleibt es auch interessant, die Profile der führenden Fernsehsender miteinander zu vergleichen. Zwischen öffentlich-rechtlichen Sendern und den großen Privatsendern bestehen deutliche Unterschiede, was die Spartenaufteilung angeht. Sehen Sie selbst!

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Mit der Einführung des Privatfernsehens im Jahr 1985 etablierte sich in Deutschland ein duales Fernsehsystem, in dem gebührenfinanzierte öffentlich-rechtliche und kommerzielle private Programme um die Gunst der Zuschauer stritten. Das klassische Fernsehen über Antenne, Kabel oder Satellit hat in den letzten Jahren aber zunehmend Konkurrenz bekommen durch das Streaming von Bewegtbild-Inhalten aus dem Internet. Die wahren Marktanteile sind dadurch unübersichtlich geworden, denn auch die traditionellen Fernsehsender kommen mit ihren Mediatheken dem Wunsch der Zuschauer nach zeitunabhängigem Bewegtbild-Konsum entgegen. Über alle Altersklassen hinweg wird das lineare Fernsehen aber immer noch häufiger genutzt. Nach einer Umfrage vom Herbst 2024 nutzen 54% der Befragten täglich und weitere 23 % mindestens einmal in der Woche das laufende Programm (Quelle: NIQ/GfK).

Den größten Marktanteil beim linearen Fernsehen erzielte 2023 das ZDF (mit 14,6 %) vor den Dritten Programmen der ARD-Familie (13,8 %). Den dritten Rang belegte Das Erste der ARD (mit 11,9 %). Zusammen kamen die großen öffentlich-rechtlichen Sender damit auf einen Anteil von 40,3%. Die reichweitenstärksten privaten Sender waren demgegenüber RTL (7,9 %), VOX (5,2 %), SAT.1 (4,7 %) und ProSieben (3,0 %).

Bei der Programmgestaltung setzen die öffentlich-rechtlichen Sender trotz mancher Angleichungstendenz nach wie vor deutlich andere Schwerpunkte als die Privaten. Die Programmstrukturen des Ersten und des ZDF liegen nahe beieinander. Andererseits weisen auch die Profile der privaten Vollprogramme starke Gemeinsamkeiten auf. Beim Ersten und beim ZDF steht die Information – mit Nachrichten, Magazinen, Dokumentationen, Reportagen, Diskussionen – unverändert im Vordergrund. 2023 fielen bei ZDF 44 % und beim Ersten 41 % des gesamten Programmangebots in diese Kategorie, während sie bei den privaten Programmen zwischen 18 und 25 % der täglichen Sendezeit ausmachten.

Die Stärke des kommerziellen Fernsehens liegt in der Unterhaltung. ProSieben bestritt 2023 allein 44 % der gesamten Sendezeit mit fiktionaler Unterhaltung (Spielfilmen und Fernsehserien). SAT.1 legte den Schwerpunkt dagegen auf die non-fiktionale Unterhaltung, d.h. auf Show-, Quiz- und Reality-Formate. Bei RTL und Vox waren die Anteile beider Formen der Unterhaltung annähernd ausgeglichen. Die Sendeprofile der Privaten weichen in einem weiteren Punkt grundsätzlich von den öffentlich-rechtlichen ab: Als wichtigste Einnahmequelle durchzieht die Werbung ihr gesamtes Programm. Zusammen mit Programmankündigungen und Ähnlichem belegte sie bei den vier großen Privatsendern rund ein Fünftel der Sendezeit. 

Ausgabe: 01/2025
Produktformat: eps-Version, Komplette Online-Ausgabe als PDF-Datei.
Reihe: 53
Reihentitel: Zahlenbilder
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