Der Ressourcenverbrauch der Menschheit

Der Ressourcenverbrauch der Menschheit

Infografik Nr. 635301

Das ZAHLENBILD stellt den Ressourcenverbrauch der Menschheit im Vergleich zur Biokapazität der Erde dar. Es wird deutlich: wir verbrauchen jährlich mehr, als die Erde regeneriert. Hier herunterladen!

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Das globale Wirtschaftsmodell seit der Industrialisierung basiert auf ständigem Wachstum. Doch die „Grenzen des Wachstums“ erkannte schon 1972 die berühmt gewordene gleichnamige Studie des Club of Rome: Sie liegen in der Endlichkeit der irdischen Ressourcen. Damit ist nicht nur die Begrenzheitheit der mineralischen Rohstoffe gemeint, auf die der Club of Rome warnend hinwies. In den 1970er Jahren begann die Menschheit auch, die ökologische Regenerationsfähigkeit der Erde zu überfordern: Seit 1971 nutzen wir jedes Jahr mehr Ressourcen, als die Ökosysteme der Erde im gleichen Zeitraum wiederherstellen können. Wir holzen Wälder schneller ab, als Bäume nachwachsen, fischen Meere schneller leer, als Fischbestände sich erholen, und stoßen mehr CO2 aus, als Wälder und Ozeane absorbieren können. Wie die Umweltorganisation Global Footprint Network (GNF) vorrechnet, verbrauchen wir die Ressourcen der Erde heute mehr als anderthalbmal so schnell, wie sie sich erneuern.

Um dieses Verhältnis zu berechnen, stellt das GNF die Biokapazität der Erde dem ökologischen Fußabdruck der Menschheit gegenüber. Die Biokapazität der Erde entspricht dem Angebot an Ressourcen, das der Planet zur Verfügung stellt: Wälder, Weide- und Ackerland, Fischgründe und Bauflächen. Der ökologische Fußabdruck stellt die menschliche Nachfrage nach den irdischen Ressourcen dar: nach Holz, nach Nahrung und Textilien aus Feldwirtschaft und Viehhaltung, nach Meeresprodukten und nach Flächen für städtische Infrastruktur, aber auch nach Wäldern und Ozeanen zur Bindung der von Menschen verursachten CO2-Emissionen. Angebot und Nachfrage in diesem Sinne hielten sich zuletzt im Jahr 1970 die Waage: Die Menschheit verbrauchte genau „eine Erde“. In jedem Jahr danach aber überstieg der Ressourcenverbrauch das Angebot. In den 2010er Jahren lag er beim 1,7-fachen der Biokapazität. Selbst im Corona-Jahr 2020, als die Wirtschaft in fast allen Industriestaaten über längere Zeit drastisch heruntergefahren wurde, verbrauchte die Menschheit immer noch das 1,6-fache des planetaren Angebots.

Auch der Zeitpunkt, an dem die irdischen Ressourcen eines Jahres aufgebraucht sind, trat immer früher ein: Dieser sogenannte „Earth Overshoot Day“ wurde noch 1987 erst am 19. Dezember erreicht, 2019 aber schon am 29. Juli. In der Corona-Pandemie rückte dieses Datum 2020 um gerade einmal drei Wochen nach hinten, auf den 22. August. Das zeigt, wie tiefgreifend der Wandel im Wirtschaftsystem sein muss, wenn die Menschheit zu einer nachhaltigen Entwicklung übergehen und den Earth Overshoot Day wieder ans Jahresende oder zumindest deutlich weiter nach hinten verschieben will.

Ausgabe: 01/2021
Produktformat: Komplette Online-Ausgabe als PDF-Datei.
Reihe: 53
Reihentitel: Zahlenbilder
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