Getreideproduktion der Welt

Getreideproduktion der Welt

Infografik Nr. 670150

Ob Weizen, Mais oder Reis: Seit Jahrtausenden ist Getreide das wohl wichtigste Grundnahrungsmittel der Menschheit. Wo sind die Kornkammern der Erde? Und in welchen Regionen wird was angebaut?

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Seit in der Jungsteinzeit vor mehr als 10 000 Jahren die Landwirtschaft „erfunden“ wurde, ist Getreide das wichtigste Grundnahrungsmittel der Menschheit. Heute werden pro Jahr mehr als 2,7 Mrd Tonnen Getreide produziert – so jedenfalls laut FAO im Durchschnitt der Jahre 2018 bis 2020. Dabei nahm unter den Getreidearten der Mais den größten Anteil ein, nämlich gut 40 %. Ursprünglich in Amerika beheimatet und von den Maya kultiviert, hat sich Mais seit Kolumbus über den gesamten Globus verbreitet. Er weist eine große genetische Vielfalt auf und kann deshalb sowohl in tropischen, subtropischen als auch gemäßigten Klimazonen angebaut werden. In vielen Entwicklungsländern ist Mais ein Grundnahrungsmittel, insbesondere in Lateinamerika. Die am zweithäufigsten angebaute Getreideart ist Weizen (28% der Weltproduktion). In Europa, Asien und Nordafrika ist Weizen seit Jahrtausenden eine der wichtigsten Ernährungsgrundlagen. An dritter Stelle steht Reis (19 % der Weltproduktion), der vor allem in Asien zu den Grundnahrungsmitteln gehört. Im Vergleich zu Mais oder Weizen benötigt der Reisanbau allerdings mehr Wasser und ist arbeitsintensiver. Von geringerer Bedeutung ist Gerste (6 % der Weltproduktion), die in gemäßigtem Klima die größten Erträge bringt. Sorghum stellt zwar nur 2 % der globalen Getreideproduktion, spielt aber wegen seiner Robustheit gegenüber Hitze und Trockenheit eine wichtige Rolle in vielen Dürregebieten Afrikas, wo es teilweise die einzige nutzbare Getreideart ist.

Unter den Produzenten von Getreide ragt China heraus, 2018-20 mit einem Fünftel der Weltproduktion. Das Land erstreckt sich über mehrere Klimazonen, und auch wenn die Wüsten und Hochgebirge im Westen keinen Ackerbau erlauben, gedeihen in den Flussebenen des Nordostens Mais und Weizen, während der feuchtwarme Südosten einen ertragreichen Reisanbau ermöglicht. An zweiter Stelle stehen die USA (15 % der Weltproduktion), wo der Maisanbau dominiert. Auch in Südamerika ist Mais das überwiegend angebaute Getreide, mit Brasilien und Argentinien als größten Produzenten. In Europa stellt Weizen den größten Anteil, außerdem wird dort in nennenswertem Maß Gerste und Roggen angebaut. Bedeutende Produzenten von Weizen sind auch Russland und die Ukraine, die einen Großteil ihrer Ernte exportieren. Der russische Krieg gegen die Ukraine seit Februar 2022 zog daher eine Verknappung des Weizenangebots auf dem Weltmarkt nach sich. Darunter litten besonders die weizenimportierenden Länder Afrikas. Überhaupt kann sich Afrika, das weitflächig von Wüsten und Regenwäldern geprägt ist, kaum selbst mit Getreide versorgen: Der gesamte Kontinent produzierte 2018-20 nur knapp 200 Mio t Getreide – weniger als zwei Drittel der Produktion in der EU, obwohl die Bevölkerung Afrikas mehr als doppelt so groß ist.

Ausgabe: 08/2022
Produktformat: eps-Version, Komplette Online-Ausgabe als PDF-Datei.
Reihe: 53
Reihentitel: Zahlenbilder
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