Millenniumsziel 7: Ökologische Nachhaltigkeit
Infografik Nr. 625292
Millenniumsziel 7: Ökologische Nachhaltigkeit
Soll die Erde den künftigen Generationen gleichwertige Lebens- und Entwicklungsbedingungen bieten, muss das gemeinsame Handeln aller Natio ...
Millenniumsziel 7: Ökologische Nachhaltigkeit
Soll die Erde den künftigen Generationen gleichwertige Lebens- und Entwicklungsbedingungen bieten, muss das gemeinsame Handeln aller Nationen darauf ausgerichtet sein, unter der Maxime der „Nachhaltigkeit“ die Lebensqualität zu erhalten und ein globales Gleichgewicht zwischen ökologischer Verträglichkeit, sozialer Gerechtigkeit und wirtschaftlicher Leistungsfähigkeit zu schaffen, das dauerhaft Bestand haben kann. In den entwickelten Ländern wird die Nachhaltigkeitsdebatte in erster Linie unter ökologischen Fragestellungen geführt, während sie in weniger entwickelten Regionen von der Sicherung der elementaren Lebensgrundlagen geprägt ist. Millenniumsziel 7 stellte die ökologische Nachhaltigkeit in den Mittelpunkt. Die Frist für das Ziel lief 2015 ab, so dass sich eine Bilanz des bisher Erreichten ziehen läßt.
Beim Klimaschutz zeigte sich trotz Teilerfolgen unter dem Strich eine Verschlechterung. Einerseits konnte der Verbrauch ozonabbauender Stoffe deutlich reduziert werden: In den Industrieländern sank er auf Null, in den Entwicklungsländern auf unter 10 % und weltweit auf nur noch 2 % des Wertes von 1990; dank dieser Fortschritte wird sich die Ozonschicht voraussichtlich bis etwa 2050 erholt haben. Andererseits stiegen die CO2-Emissionen weltweit von 21,6 Mrd (1990) auf 33,0 Mrd Tonnen (2012), getrieben vor allem durch das Wachstum in den Schwellen- und Entwicklungsländern. Nach wie vor übersteigt indes der Pro-Kopf-Ausstoß der Industriestaaten (2015: 10,9 t) den der Entwicklungsländer (3,2 t) um ein Vielfaches.
Der Verlust an Umweltressourcen verlangsamte sich, konnte jedoch nicht gestoppt werden. Zwar hat sich der Anteil der von Wald bedeckten Landfläche in globaler Sicht kaum verändert (1990: 32 %, 2010: 31 %), doch blieb die Entwaldungsrate in Südostasien und in den Regenwäldern Südamerikas und Afrikas alarmierend hoch. Mit Blick auf die Maßnahmen zum Erhalt der biologischen Vielfalt zeigte sich ein ähnlich gemischtes Bild. Zwar wurden Naturschutzgebiete stark ausgeweitet – weltweit standen 2014 rund 15 % der Landflächen und Binnengewässer sowie 8 % der küstennahen Meeresgebiete unter Naturschutz –, doch der schleichende Prozess des Artensterbens schreitet fort. Bei riffbildenden Korallen wuchs der Anteil vom Aussterben bedrohter Arten besonders rasch auf 33 %, bei den Säugetieren stieg er auf 26 %.
Bei der Wasserversorgung wurde das Ziel, den Anteil der Menschen ohne Zugang zu sauberem Trinkwasser zu halbieren, bereits 2010 erreicht. In den ländlichen Gebieten der Dritten Welt besteht allerdings noch großer Nachholbedarf. Von Wasserknappheit im Allgemeinen (für Landwirtschaft, Industrie und Kommunen) sind heute schon 40 % der Weltbevölkerung betroffen, mit steigender Tendenz.
Ausgabe: | 09/2016 |
Produktformat: | Komplette Online-Ausgabe als PDF-Datei. |
Reihe: | 53 |
Reihentitel: | Zahlenbilder |