Entwicklung des Seegüterverkehrs
Infografik Nr. 682140
In der Phase beschleunigter Globalisierung seit den frühen 1990er Jahren entwickelte sich das Güteraufkommen im Seeverkehr besonders dynamisch. Zwischen 1970 und 1990 war es von 2,61 auf 4,01 Mrd t gestiegen. Dann nahm es innerhalb eines Jahrzehnts, bis 2000, auf 5,98 Mrd t zu. Trotz des Rückschlags durch die Finanzkrise setzte sich dieser Trend in den folgenden anderthalb Dekaden fort; im Jahr 2015 überstieg das Volumen der Seefracht erstmals die Marke von 10 Mrd t.
An dieser stürmischen Entwicklung sind alle Bereiche der Frachtschifffahrt beteiligt. 1970 war Mineralöl das weltweit begehrteste Handelsgut. Mehr als die Hälfte der gesamten Seefracht entfiel damals auf die Tankschifffahrt. Nach einer schleppenden Entwicklung in den 1980er Jahren sorgte der Energiehunger der Industrie- und Schwellenländer ab 1990 wieder für rasch zunehmende Transportmengen. Im Jahr 2015 beförderte die Tankerflotte 2,95 Mrd t Rohöl, Mineralölprodukte, Flüssiggas usw. Noch dynamischer entwickelte sich der Transport von Massengütern (Schüttgütern), vorwiegend Grundstoffen für Industrie, Energieversorgung, Landwirtschaft und Ernährungswirtschaft. Von den fünf wichtigsten Massengütern (Eisenerz, Kohle, Getreide, Bauxit, Phosphat) wurden 2015 rund 2,95 Mrd t verladen; weitere 1,74 Mrd t entfielen auf sonstige Massengüter wie Stahlerzeugnisse, Zement, Düngemittel, Ölsaaten, Zucker usw.
Bei den übrigen 2,41 Mrd t handelte es sich im Wesentlichen um Stückgut aus industrieller Fertigung (wie Autos, Maschinen, technische Geräte, Textilien, Kunststoffwaren). Ein wachsender Teil dieser Produktion wird in Containern verschifft. Deren Frachtaufkommen wuchs zwischen 1990 und 2015 mengenmäßig auf mehr als das Siebenfache (von 0,23 auf 1,69 Mrd t). Vom Gesamtwert der Seegüter entfallen nach jüngsten Schätzungen mehr als 60 % auf die Containerfracht.
Ausgabe: | 12/2016 |
Produktformat: | Komplette Online-Ausgabe als PDF-Datei. |
Reihe: | 53 |
Reihentitel: | Zahlenbilder |