Märkte des organisierten Verbrechens

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Infografik Nr. 603284

Märkte des organisierten Verbrechens

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Märkte des organisierten Verbrechens

Im Zeitalter der Globalisierung mit seinen offeneren Grenzen, seinen Verkehrsverbindungen, Finanzkanälen und Kommunikationswegen blühen auch die Geschäfte des international organisierten Verbrechens. Ein Bericht des UN-Büros für Drogen und Verbrechensbekämpfung (UNODC) zeigt, wie die internationale Kriminalität die sich bietenden Chancen im Handel mit illegalen Gütern nutzt. Im Mittelpunkt des Berichts stehen nicht die kriminellen Handlungen einzelner Gruppen, sondern die Märkte, die den Nährboden für die organisierte Kriminalität abgeben. Denn dauerhafte Erfolge im Kampf gegen das internationale Verbrechen lassen sich nach Auffassung des UNODC nur erzielen, wenn es gelingt, diese Märkte zu durchleuchten und sie durch international abgestimmte Maßnahmen trockenzulegen. Es gehört allerdings zum Wesen dieser Märkte, dass über sie nur bruchstückhafte Informationen vorhanden sind.

Der UNODC-Bericht liefert deshalb auch nur einen Überblick über die wichtigsten Betätigungsfelder und Märkte des internationalen Verbrechens. Dazu gehören • der Schmuggel von Migranten aus Afrika nach Europa oder aus Lateinamerika (Mexiko) in die USA und • der nach dem Ende des Kalten Krieges vor allem in Europa auftretende Menschenhandel mit dem Ziel der sexuellen Ausbeutung von Frauen. Das weltumspannende Internet ist Angriffspunkt und Medium der • Cyberkriminalität in ihren verschiedenen Erscheinungsformen (Identitätsdiebstahl, Internetbetrug, Verbreitung kinderpornographischen Materials usw.). Mit gefälschten Marken, Konsumgütern und Medikamenten profitiert die • Produktpiraterie von der Liberalisierung der internationalen Handelsströme. Der illegale • Waffenhandel findet seine Abnehmer in den Bürgerkriegen der Welt (z.B. von Osteuropa aus in Afrika) und im schwerkriminellen Milieu (z.B. von den USA aus in Mexiko).

Von seiner wirtschaftlichen Bedeutung und seinen Folgen her ist der • Drogenhandel aber wohl das schwerwiegendste internationale Verbrechen. Nach den vorliegenden Schätzungen gelangten 2008 etwa 320 Tonnen Kokain von Südamerika aus in die USA und nach Europa. Ihr Marktwert: rund 72 Milliarden US-$. Im gleichen Jahr wurden weltweit etwa 340 Tonnen Heroin konsumiert, davon 87 Tonnen in Europa, 70 Tonnen in Russland und 45 Tonnen in China. Hauptproduzent (mit einem Anteil von rund 90 %) ist Afghanistan, von wo aus die Droge durch kriminelle Organisationen über die Nordroute nach Russland und über Iran und die Türkei nach Europa geschleust wird. Der Endverkaufswert des afghanischen Heroins wird auf rund 55 Mrd US-$ geschätzt, von denen weniger als 4 % bei den Bauern und Händlern im Herkunftsland bleiben.

Ausgabe: 09/2010
Produktformat: Komplette Online-Ausgabe als PDF-Datei.
Reihe: 53
Reihentitel: Zahlenbilder
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