Tagesbetreuung für Kleinkinder

Tagesbetreuung für Kleinkinder

Infografik Nr. 513045

Eine funktionierende Kindertagesbetreuung ist für viele Familien die Vorbedingung dafür, dass sich Elternschaft und Beruf vereinbaren lassen. Inzwischen sind bundesweit schon fast 38% der Unter-3-Jährigen tagsüber in einer Kinderkrippe oder bei einer Tagesmutter untergebracht. Wie das ZAHLENBILD zeigt, gibt es zwischen den Bundesländern aber große Unterschiede!

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Die Tagesbetreuung von Kleinkindern nimmt in den familienpolitischen Debatten seit Jahren einen breiten Raum ein. Hinter den gegensätzlichen Standpunkten zu diesem Thema verbirgt sich nicht selten ein Streit um unterschiedliche Lebensentwürfe: Soll sich die Mutter (oder der Vater) ganz um Kinder und Familie kümmern und dafür auf eine eigene Erwerbstätigkeit verzichten – oder die Betreuung des Nachwuchses tagsüber in fremde Hände legen, um sich z.B. einer Ausbildung oder beruflichen Aufgaben widmen zu können? Beide Seiten führen gute Argumente an: Kinder brauchen die Wärme und Geborgenheit der Familie, aber sie brauchen auch den Kontakt zu anderen Kindern und Anregungen von außen, gerade in den für ihre sprachliche und kognitive Entwicklung prägenden Lebensjahren.

Eine politische Weichenstellung für den Ausbau der Kindertagesbetreuung und damit für die Vereinbarkeit von Familie und Beruf erfolgte durch das Kinderförderungsgesetz von 2008. Bund, Länder und Kommunen hatten zuvor vereinbart, bis 2013 für durchschnittlich 35% der Unter-3-Jährigen ein Angebot an Betreuungsplätzen in Kindertageseinrichtungen oder in Kindertagespflege zu schaffen. Ab August 2013 hatte jedes Kind im Alter ab einem Jahr einen Rechtsanspruch auf einen Betreuungsplatz. Der Bund trug mit umfangreichen Finanzhilfen zum Ausbau der Kindertagesbetreuung und zu den Betriebskosten bei. 2019-2022 unterstützte er die Länder mit rund 5,5 Mrd € und 2023-2024 mit weiteren 4 Mrd € bei der Verbesserung der Kita-Qualität. Auf der Grundlage des KiTa-Qualitäts- und -Teilhabeverbesserungsgesetzes stellt er für die Jahre 2025 und 2026 weitere 4 Mrd € zur Verfügung. In Verträgen mit dem Bund legten die Länder fest, welche Maßnahmen sie zur Verbesserung der Kita-Qualität umsetzen wollen. Zwei Punkte sind dabei für jedes Land verpflichtend: die Gewinnung und Sicherung qualifizierter Fachkräfte und die sprachliche Bildung.

Über den erreichten Stand der Kindertagesbetreuung berichtet das Statistische Bundesamt. Danach waren im Frühjahr 2025 bundesweit 801300 Kinder unter drei Jahre in einer Kinderkrippe oder bei einer Tagesmutter untergebracht – ein Rückgang um 55300 gegenüber 2023 als Folge sinkender Geburtenzahlen. Der Anteil der betreuten Kinder dieser Altersgruppe stieg auf knapp 38%. Während die Betreuungsquote in Westdeutschland bei 34,5% lag, erreichte sie in Ostdeutschland (einschl. Berlin) fast 55%. 2025 wurde erstmals auch ein Rückgang der Gesamtzahl betreuter Kinder registriert: Sie sank auf 4,06 Mio. Davon wurden 3,91 Mio in einer Tageseinrichtung betreut, die übrigen durch Tagesmütter oder -väter. 

Ausgabe: 12/2025
Produktformat: eps-Version, Komplette Online-Ausgabe als PDF-Datei.
Reihe: 53
Reihentitel: Zahlenbilder
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