Militärausgaben weltweit

Militärausgaben weltweit

Infografik Nr. 621155

Nach Schätzungen des Stockholm International Peace Research Institute (SIPRI) beliefen sich die weltweiten Militärausgaben im Jahr 2018 auf 1822 Mrd US-$. Das entsprach etwa 2,1 % der Weltwirtschaftsleistung.

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Nach Schätzungen des Stockholm International Peace Research Institute (SIPRI) beliefen sich die weltweiten Militärausgaben im Jahr 2018 auf 1 822 Mrd US-$ (zu laufenden Preisen und Wechselkursen). Das entsprach etwa 2,1% der Weltwirtschaftsleistung. Auf die Weltbevölkerung umgelegt, wurden 239 US-$ pro Kopf für militärische Zwecke aufgewandt. Betrachtet man die reale Entwicklung (zu konstanten Preisen und Wechselkursen von 2017), fielen die globalen Militärausgaben nach dem Ende des Kalten Krieges zunächst deutlich ab, befanden sich seit der Jahrtausendwende aber wieder in steilem Aufstieg. Nach einem leichten Rückgang ab 2011 bewegten sie sich seit 2015 weiter nach oben.

Im Ländervergleich standen die USA mit Ausgaben von 649 Mrd US-$ auch 2018 mit weitem Abstand an der Spitze. Auf die führende Großmacht entfiel allein über ein Drittel (36 %) des globalen Militäraufwands; ihr Militärbudget überstieg das der nächsten sieben Staaten zusammen. Nach den Terrorangriffen vom 11.9.2001 wuchsen die Militärausgaben der USA kräftig an, ab 2011 gingen sie jedoch zurück. Grund dafür waren die Sparmaßnahmen nach der Finanz- und Wirtschaftskrise sowie der Abzug der US-Truppen aus dem Irak und die Reduzierung der Truppen in Afghanistan. Unter der auf eine Politik der Stärke fixierten Präsidentschaft Donald Trumps wurden die Militärausgaben 2018 aber wieder erhöht.

Auch in Europa führten die finanzpolitischen Zwänge aufgrund der Finanz- und Wirtschaftskrise und der ihr nachfolgenden Schuldenkrise zunächst zu einer Kürzung der Militärbudgets. Die Ukraine-Krise und die wahrgenommene Bedrohung durch Russland trieben die Ausgaben aber wieder nach oben. Frankreich und Großbritannien lagen mit Ausgaben von 64 bzw. 50 Mrd US-$ auf dem fünften und siebten Rang unter den Militärmächten; Deutschland folgte mit 49 Mrd US-$ auf Rang 8.

In Osteuropa hatte Russland, das seine Streitkräfte bis 2020 umfassend modernisieren will, die Militärausgaben lange erhöht; seit 2016 geht der Trend jedoch abwärts. Im Nahen Osten verminderte Saudi-Arabien sein Militärbudget, belegte 2018 aber dennoch den dritten Rang weltweit.

In Asien setzte China mit Ausgaben von 250 Mrd US-$ den raschen Ausbau seiner militärischen Kapazitäten fort. An ihrem Militäraufwand gemessen, nimmt die Volksrepublik seit 2008 den zweiten Rang hinter den USA ein; Japan wurde bereits 2006 überholt. Die Aufrüstung Chinas beunruhigt nicht nur die USA, sondern vor allem die Nachbarn, mit denen offene Territorialkonflikte im chinesischen Meer bestehen.

Ausgabe: 05/2019
Produktformat: Komplette Online-Ausgabe als PDF-Datei.
Reihe: 53
Reihentitel: Zahlenbilder
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