Leben mit dem Bürgergeld

Leben mit dem Bürgergeld

Infografik Nr. 174094

In Deutschland bezogen Mitte 2023 fast 5,8 Millionen Menschen Bürgergeld. Jeder 14. Erwachsene im arbeitsfähigen Alter und jedes 8. Kind waren auf diese Grundsicherung angewiesen. Dabei war die Quote der Bürgergeld-Bezieher in Bayern am niedrigsten, in Bremen am höchsten. Wo reihten sich die übrigen Bundesländer ein?

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Die Grundsicherung für Arbeitsuchende sichert als staatliche Sozialleistung den Lebensunterhalt von erwerbsfähigen Hilfebedürftigen und den mit ihnen in einer „Bedarfsgemeinschaft“ zusammenlebenden Personen. Sie besteht im Wesentlichen aus dem Bürgergeld für Erwachsene und Kinder, den Wohn- und Heizkosten sowie den Kranken- und Pflegeversicherungsbeiträgen. Empfänger der Grundsicherung sind überwiegend Langzeitarbeitslose, darüber hinaus aber auch beschäftigungslose jüngere Leute, die an der Schwelle zum Erwerbsleben noch keinen Anspruch auf reguläres Arbeitslosengeld erworben haben. Hinzu kommen Personen, die ihren Arbeitsverdienst oder ihr Arbeitslosengeld durch das Bürgergeld aufstocken müssen, weil sie anders nicht über die Runden kommen.
Mitte 2023 waren im Bundesdurchschnitt rund 7 % aller erwerbsfähigen Erwachsenen und 13 % aller Kinder unter 15 Jahren auf solche Hilfeleistungen angewiesen. Im Ländervergleich zeigen sich allerdings starke Abweichungen von diesem Durchschnitt. An ihnen lässt sich die unterschiedliche Wirtschafts- und Beschäftigungslage der Bundesländer ablesen: Wo es an auskömmlicher Arbeit fehlt, sind mehr Menschen auf soziale Unterstützung angewiesen. Besonders hoch ist die Quote im Stadtstaat Bremen. Dort mussten Mitte 2023 etwa jeder siebte erwerbsfähige Erwachsene und fast ein Drittel aller Kinder die Grundsicherung in Anspruch nehmen. Etwas weniger prekär stellte sich die Lage in den Stadtstaaten Berlin und Hamburg dar. In den westdeutschen Ländern Nordrhein-Westfalen und Saarland gab es ebenfalls einen erhöhten Hilfebedarf. In Ostdeutschland wiesen Sachsen-Anhalt und Mecklenburg-Vorpommern überdurchschnittlich hohe Hilfequoten auf. Deutlich besser als im Bundesdurchschnitt stellte sich die Situation dagegen in den südlichen Bundesländern Rheinland-Pfalz, Baden-Württemberg und Bayern dar. Betroffen sind überall in erster Linie die städtischen Ballungsgebiete.
Das Risiko der Hilfebedürftigkeit unterscheidet sich je nach Haushaltstyp erheblich. So war Mitte 2023 weit mehr als ein Drittel (38 %) der Bedarfsgemeinschaften von Alleinerziehenden auf die Grundsicherung für Arbeitsuchende angewiesen. Bei Paaren mit Kindern lag die Hilfequote dagegen bei nur 7 %; noch niedriger war sie bei kinderlosen Paaren (knapp 3 %). Von den Haushalten Alleinstehender mussten fast 11 % diese staatliche Transferleistung in Anspruch nehmen.
Die Zahl der Bedarfsgemeinschaften belief sich Mitte 2023 auf 2,9 Millionen; davon bestanden 1,6 Mio aus einer einzelnen Person. Insgesamt lebten knapp 5,8 Millionen Menschen mit Bürgergeld.

Ausgabe: 11/2023
Produktformat: eps-Version, Komplette Online-Ausgabe als PDF-Datei.
Reihe: 53
Reihentitel: Zahlenbilder